Fiedrichs
Majestät brauchen Sonne! Das erklärte Motto von Kaiser Wilhelm II. machen wir uns an diesem schönen Mai-Tag zu eigen und nehmen Platz auf der Terrasse im Fiedrichs, dem Restaurant in der Temporären Kunsthalle am Schlossplatz. Wer weiß, vielleicht hat der Monarch an ebendieser Stelle vor gut 100 Jahren selbst gespeist und den Blick genossen auf die Schlossbrücke und die Friedrichswerdersche Kirche von Schinkel. Acht Positionen verzeichnet die kleine Bistrokarte, dazu Sandwiches und Kuchen. Das klingt gut: Gebratener Kabeljau mit Erbsensauce, Orangen-Fenchel und Safran-Kartoffelpüree (14,50 Euro). Auf dem Teller offenbart sich dann eine Farbexplosion von quietschgrünem Erbsenschaum und sonnengelbem Püree. Ein Geschmackserlebnis ist der trockene Fisch nicht, und und statt des Fenchels hat der Koch einfach eine Zwiebel genommen. Als lauschiger Pausenort beim Bummel durch Mitte taugt Fiedrichs aber allemal – für einen Kaffee oder eine Erfrischung auf historischem Boden. Und während die „Kiste“ von Architekt Adolf Krischanitz von außen den stilisierten blauen Berliner Himmel symbolisiert, geht es im Innern doch ganz irdisch zu. Mit karminroten Wänden, die von gigantischen Leuchtern in Fallschirmform erhellt werden. Für ganz Eilige empfehlen wir den Kubus vor der Kunsthalle: Die frischen Crêpes dort schmecken wunderbar.