PRINZ im Interview: Jupiter Jones

PRINZ traf Jupiter Jones beim Benefizkonzert „Sound of Life“ in Frankfurt. Was die Fans vom neuen Album erwarten können und was sich für die Band alles verändert hat, haben sie uns im Interview verraten.

Als Jupiter Jones mit ihrem gefühlvollen Song „Still“ 2011 bekannt wurden und die Charts stürmten, ahnte niemand, dass die Band aus der Eifel aus einer Partylaune heraus entstand und nach dem Namen eines Detektivs von den drei ??? benannt ist. Nachdem ihr Frontmann und Sänger Nicholas Müller aus gesundheitlichen Gründen seine Band-Karriere aufgeben musste, hieß es auf einmal wie in ihrem Song „so still und so verloren gingst du fort“. Auf Tour sind die Jungs trotzdem – und zwar mit ihrem neuen Frontmann Sven Lauer. PRINZ traf Jupiter Jones beim Benefizkonzert „Sound of Life“ in Frankfurt. Was die Fans vom neuen Album erwarten können und was sich für die Band alles verändert hat, haben sie uns im Interview verraten.

Was hat sich seit Anfang 2014 für euch verändert, als Nicholas Müller euch verlassen musste?

Wir sind als Band (mit Sven Lauer) wieder näher zusammengewachsen und freundschaftlich hat sich vieles verändert – wir sind wie die Kumpels von nebenan. Es gibt keine Unsicherheiten mehr, aber ein neues Bandgefühl. Musikalisch haben wir uns kaum verändert, außer, dass wir keine Schranken mehr im Kopf haben und kreativer sein können.

Geht ihr jetzt mit einem anderen Gefühl auf die Bühne als vorher?

Definitiv, denn wir wussten manchmal nicht, ob wir überhaupt auf die Bühne gehen oder den Abend zu Ende spielen können – das zehrt schon an den Nerven. Es war für alle eine schwierige Situation – darunter leidet auch die beste Freundschaft. Jetzt ist die Unsicherheit weg und wir können mit einem neuen Bandgefühl und neuen Emotionen auf die Bühne gehen.

Manchmal stehe ich (Sascha) da vor 40.000 Leuten an der Gitarre und denke: Was hast du richtig gemacht, dass du hier spielen darfst? Jeden Morgen aufzustehen und mit Freunden Musik machen zu dürfen, ist schon krass.

Spielt ihr immer noch „Still“? Immerhin hattet ihr mit diesem Song euren Durchbruch.

Klar, wieso auch nicht? Es kommt immer noch unglaublich gut an – darum geht es ja. Bevor wir uns für Sven entschieden haben, haben wir aber erst einmal zusammen ein paar alte Songs gespielt, um zu schauen, ob das funktioniert – das war ein wichtiges Auswahlkriterium. Für uns hat der Song aber auch keine Sonderstellung.

Ihr habt jahrelange Bühnenerfahrung – wie geht ihr mit eurer Aufregung um?

Lampenfieber gibt es schon, aber wir haben keine Angst vor die Menschen zu treten. Es ist immer ein aufregendes Gefühl mit Kribbeln im Bauch und wir sind total hibbelig und albern. Das gehört aber unbedingt dazu, wir wollen ja nicht nur ein Programm runterspulen – wenn man nicht mehr aufgeregt ist, sollte man vielleicht die Branche wechseln (lacht). Mit Sven haben wir eine Art Ritual entwickelt: Wir stellen uns in einen Kreis und überlegen uns Alliterationen zu dem Ort, an dem wir gleich spielen werden.

Wie, wann und wo entstehen eure Songtexte?

Ich bin freier und habe keine Schranke mehr im Kopf. Es ist ein neuer Stil, weil ich viel von Jack White und Arctic Monkeys gehört habe, was das Songwriting beeinflusst hat. Ich lasse mich auch von alten Instrumenten inspirieren, davon bin ich ein großer Fan. Manchmal träume ich von Musik oder wache auf und summe eine Melodie in mein Handy, damit ich sie bloß nicht vergesse. Ärgerlich ist es, wenn ich aufwache und denke, die Melodie ist so toll, dass ich sie eh nicht vergesse und am nächsten Morgen weiß ich nichts mehr davon.

Was vermisst ihr auf Tour? Was habt ihr immer dabei?

Meinen Hund Edda. Wir sind sehr gerne auf Tour und das muss man als Band auch sein. Wir sind froh, wenn wir wieder Zuhause sind, aber wir freuen uns auch, unterwegs zu sein. Nach 13 Jahren gehört das schon zum Alltag.

Was war euer schlimmstes, peinlichstes oder dümmstes Erlebnis?

Marco, unser Drummer, war in einer Bar und hatte viel zu viel getrunken. Wir haben ihn dann irgendwie zum Bus geschleppt und da hat er mir (Sascha) auf den Arm gekotzt.

Wo wollt ihr in 3 Jahren stehen?

Musik ist so eine unplanbare Sache, dass man nie weiß, was im nächsten Jahr kommt. Es kann auch ganz schnell vorbei sein und das nächste Ziel ist immer das naheste – also erst einmal unser Album nächstes Jahr.

Wie geht ihr mit Kritik um?

Man muss sich ein dickes Fell zulegen als Musiker. Man gibt sein Bestes, gibt Gas und wenn es den Leuten gefällt, ist es geil – wenn nicht, dann ist das schade, aber das ist dann einfach so.

Was dürfen wir von eurem neuen Album erwarten, das nächstes Jahr erscheint und wie heißt es?

Es gibt schon ein paar heiße Anwärter für den Namen, aber die verraten wir natürlich nicht.

Es ist reduzierter, mit Bass, Schlagzeug und Gitarre – ein natürlicher, erdiger Bandsound. Mehr verraten wir aber noch nicht, außer dass unser Lieblingssong vom Album „Lauf Forrest, Lauf“ heißt.

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