Csikós

K ünstlertreff, Jazzlokal, angeblich sogar Vorbild für die Beschreibung des Zwiebelkellers bei Günther Grass, der damals in Düsseldorf „Die Blechtrommel“ schrieb, – die Geschichte des Ungarn ist legendär. Nach weniger geschichtsträchtigen Wirrungen der jüngeren Vergangenheit, besinnen sich jetzt neue Betreiber auf die Wurzeln des Hauses: es führt wieder den alten Namen, traditionelle ungarische Küche steht auf dem Programm, von Zeit zu Zeit gibt’s Live-Musik, die Einrichtung ist urig. Bei unserem Testbesuch sitzen wir im hinteren Saal, der an Großmutters Wohnzimmer erinnert, aber auch das mehretagige rustikalere Nachbarhäuschen wird wieder als Gästeraum genutzt. Kleine Enttäuschung: das leckere böhmische Bier von U Fleku steht nicht mehr auf der Karte, dafür gibt es ein frisches Pilsener vom Fass. An Speisen ergänzt eine kleine Auswahl jüdischer Spezialitäten die ungarischen Klassiker. Unsere Geheimwaffe heute heißt Ilse und bestellt beim Kellner auf ungarisch, der pariert lächelnd – ein gutes Zeichen. Das Essen bestätigt den Eindruck, dass man es ernst meint: Csirkepaprikás, das Paprikahühnchen, lecker, mit handgeschabten Nockerln. Scholet mit Gänsebrust ist ein jüdischer Bohneneintopf – herzhaft. Ebenso würzig kommt die Gänsefrikadelle auf den Tisch, ein seltenes Gericht in der Stadt, für das alleine schon ein Wiederkommen lohnt. Dann der Nachtisch: Klar, Topfenpalat – schinken mit Vanillesoße – zum Reinlegen. Und auf Empfehlung ein selbst gemachtes Maronenpüree – sensationell und nichts für Kalorienzähler. Auch unsere Fachfrau Ilse lächelt danach zufrieden, das Team des Traditionshauses ist auf dem besten Weg.

Csikós
Andreasstr. 7
40213 Düsseldorf
Map data © OpenStreetMap contributors, CC-BY-SA
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