Festivals 2016: Dein Fahrplan durch den Sommer – Teil 3

Die Festivalsaison neigt sich dem Ende zu. Damit ihr wisst, wo ihr auch jetzt noch tolle Bands sehen könnt, hat PRINZ ein paar Empfehlungen parat. Teil 3: Spätsommer und Herbst.

Die Festivalsaison neigt sich dem Ende zu. Damit ihr wisst, wo ihr auch jetzt noch tolle Bands sehen könnt, hat PRINZ ein paar Empfehlungen parat. Teil 3: Spätsommer und Herbst.

Weitere Festival-Tipps für den August lest ihr in unserem Festivalguide Teil 2. Infos und Tipps zu allen Festivals findet ihr in unserem Festivalguide.

Pop-Kultur

31.8.-2.9. Berlin

Berlin ist divers, Pop ist divers – und genau das ist das Pop-Kultur-Festival in Berlin auch. Zum zweiten Mal versammeln sich zahlreiche Künstler in der Hauptstadt, um an diversen Orten im Szene-Kiez Neukölln große Musiker oder Nachwuchstalente zu sehen und zu hören, wissenschaftlichen Diskursen zu folgen oder Filmscreenings, Lesungen oder Performances beizuwohnen. Dass viele der Künstler an den drei Festivaltagen selbst unterwegs sind, versteht sich quasi von selbst. Schließlich soll der interdisziplinäre Austausch gefördert werden. Eröffnet wird die Pop-Kultur von der schottischen Band Mogwai. Sie werden im Admiralspalast die eindringlichen Bilder der BBC-Doku „Atomic“ über die Nuklearenergie und ihre Gefahren in einem einzigartigen Filmkonzert und einer deutschlandweiten Premiere vertonen. Des Weiteren stehen Live-Gigs von Roosevelt, Girls Names, MissinCat, Trümmer, Liars, KARIES, Tellavision, Zola Jesus, Malcolm Middleton oder PINS auf dem Programm. Daneben reist u.a. der britische Musikjournalist John Savage an, der als Chronist von Punk und als heutiger Experte für Pop- und Jugendkultur bekannt ist. Auch das Aufeinandertreffen des gewitzten und kritikliebenden Feuilletonisten Jens Balzer und der Radiomoderatorin Jenni Zylka könnte spannend werden, wenn sie gemeinsam die Schattenseiten der Pop-Musik auf der Bühne ergründen. Tickets für die Pop-Kultur gibt’s bereits ab 5€! Du zahlst pro Programmpunkt, erhältst aber Rabatt wenn du mehrere Module auswählst.  

September

Lollapalooza

10.-11.9. Berlin

Das diesjährige Lollapalooza Festival in Berlin wird wohl ein einmaliges Erlebnis werden: Knapp zwei Wochen vor Beginn lag endlich die langersehnte Ausnahmegenehmigung für die einmalige Durchführung des Festivals im Treptower Park vor. Vorab hatte es enormen Widerstand seitens der Bevölkerung gegeben, denn Tiere und Pflanzen könnten durch das Großereignis Schaden nehmen. Der alte Standort, das ehemalige Flughafengelände Berlin-Tempelhof, stand jedoch nicht zur Verfügung, da dort Notunterkünfte für schutzsuchende Flüchtlinge errichtet worden waren. Auf diesem Areal fand das Lolla Berlin übrigens 2015 erstmals statt. Der Treptower Park ist nun also ein Segen für Fans von Grünflächen und für Beton-Areal-Hasser. Auf der Bühne stehen in diesem Jahr Größen wie Radiohead und Kings of Leon, die hier ihre einzigen Deutschlandshows spielen. Ein weiteres Highlight wird der Auftritt der Wave-Veteranen New Order sein sowie die Gigs der Hamburger Kult-Bands Beginner und Tocotronic. Neben Konzerten bietet das Lollapalooza mit dem Kidzapalooza für Kinder, dem Grünen Kiez, Kunstprogramm und der Premiere der Lollapalooza Club Night viel Abwechslung für die rund 70.000 Besucher, die bei dem Spektakel täglich erwartet werden. Wer sich noch eines der letzten Tickets sichern möchte, der sollte sich ranhalten. Zwar sind die Tagestickets für den Sonntag seit längerer Zeit ausverkauft, doch noch gibt es Tickets für den Samstag (79€) und ein paar für das gesamte Wochenende (139€). (Anm. d. Red.: Die Tickets sind mittlerweile ausverkauft.)

Reeperbahn Festival

21.-24.9. Hamburg

Das Reeperbahn Festival ist seit Jahren eine Institution in Hamburg und für die Musikbranche ein beliebter Szenetreff. Hier werden musikalische Geheimtipps vorgestellt und vielversprechende Künstler gesignt. Für das Publikum ist das die Chance, Musiker in einem kleinen Rahmen zu sehen, die später womöglich die Bühnen der Welt bespielen werden. In diesem Jahr gehört unter anderem der 22-jährige Brachialpopper Drangsal zum Line-up, dem es gelingt, wie Depeche Mode in ihren blutigen Anfängen, The Cure und The Smiths gleichzeitig zu klingen und dabei musikalisch dennoch frisch und originell zu sein. (Welche Gigs ansonsten empfehlenswert sind, verraten wir in einem anderen Artikel.) Neben großen Namen wie Tiger Lou, Gang of Four, Get Well Soon oder Craig David ist im Line-up des Reeperbahn Festivals genug Platz für so famose Künstler wie Die Heiterkeit, Der Ringer, Broncho, Douglas Dare oder Jagwar Ma. Neben den vielen Konzerten in den Clubs rund um die Reeperbahn gibt es auf dem Kiez außerdem kleine Showcases (z.B. LiveMusic Hungary), Networking-Empfänge der unterschiedlichsten Länder (z.B. Meet the Brits, Meet the Americans), Kunst, Filme, Workshops, Food und vieles mehr. Deutschlands größtes Clubfestival wird allererste Sahne – das wagen wir an dieser Stelle mal zu prophezeien. Tickets gibt es ab 25€ (Tagestickets), das gesamte Paket für vier Tage kostet euch 92€. In unserem Artikel „Die 10 besten Restaurants rund ums Reeperbahn Festival“ erfahrt ihr von uns obendrein, wo ihr euch zwischen den Konzerten und Workshops stärken könnt.

Oktober

New Fall Festival

27.-30.10.

Das New Fall Festival besticht seit seiner Premiere in Düsseldorf im Jahr 2010 mit einem fantastischen Line-up. In diesem Jahr gibt’s das Ganze im Doppelpack, denn die Veranstalter expandieren und lassen die Künstler an einem Wochenende in der NRW-Landeshauptstadt und außerdem in Stuttgart auftreten. Auf den Bühnen stehen dann internationale Acts aus unterschiedlichen Genres, darunter Wilco und Agnes Obel. In Stuttgart wird das erfolgreiche Hamburger Duo Boy und die Wiener Lieblinge Wanda exklusiv spielen. Künstler wie Adam Green oder Explosions In The Sky sind jedoch nur in Düsseldorf zu sehen und zu hören. Das Besondere am New Fall Festival: Neben den gängigen Clubs werden auch Locations bespielt, die sonst der klassischen Musik vorbehalten sind. Tickets für das Festival kann man entweder pro Konzert (ab 16€) oder als Kombi-Paket (ab 75€) erwerben.

 

November

Rolling Stone Weekender

4.-5.11. Weissenhäuser Strand

Der Rolling Stone Weekender mutiert jedes Jahr zu einer Art Klassentreffen für ehemalige oder aktuelle Rolling-Stone-Abonnenten und Menschen, die sich noch aus dem Intro-Forum oder von myspace kennen. Das soll nicht heißen, dass der Weekender ein Festival ausschließlich für Mittvierziger mit enzyklopädie-ähnlichem Musikwissen und einem gewissen Nerd-Dasein ist, doch junges Publikum wie auf dem Dockville Festival sieht man hier eher selten. Dieser Umstand erschließt sich jedoch auch aus dem Line-up: Wer in den 1990ern geboren ist, ist vermutlich weniger mit Bands wie Dinosaur Jr., Tindersticks, The Sonics oder Kula Shaker, die in diesem Jahr am Weissenhäuser Strand spielen, sozialisiert. Zum Glück sind es ganz und gar nicht die immergleichen Bands einer vorherigen Generation, die hier auf die Bühne gehen. Es sind die Guten und Großen, die zum Teil nach vielen Jahren endlich wieder live spielen. Und trotzdem bleibt noch genug Platz im Line-up für junge, aktuelle Künstler wie beispielsweise Schnipo Schranke, Die Nerven oder die DMA’s. Das Tolle am Rolling Stone Weekender ist neben dem besonderen Line-up der Ort des Geschehens: Der Ferienpark Weissenhäuser Strand liegt 50 Kilometer vor Kiel in einer Dünenlandschaft direkt an der Ostsee. Das Ambiente ist also sehr entspannt. Genächtigt wird beim Indoor-Festival in charmanten 1970er-Jahre-Bauten. Leider ist das Festival bereits ausverkauft, doch wer schlau ist, blockt sich provisorisch schon mal die November-Wochenenden für das nächste Jahr.

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