Exil
Es gibt eine große Bar mit klaren Linien und dunkle Holztische, auf denen Marmeladengläser mit Blumen stehen. An den Wänden hängen sparsam platzierte Bilder. Der Parkettfußboden mit seinen deutlichen Gebrauchsspuren ist ein toller Kontrast zum Rest des tiptop gepflegten Ambientes. Zwei Kellnerinnen mit hübschen Blusen und herbem Charme, Typ Sarah Wiener, servieren leckere Speisen. Uns imponiert, wie professionell sie mit Kritik umgehen: Wir sitzen über unserem kross gebratenen Spanferkelrücken (sechs Scheiben Fleisch, zwei Scheiben Serviettenknödel, dazu Rahmkraut, 18,50 Euro), als man uns fragt, ob mit der Majoran-Senf-Soße alles in Ordnung sei. Ein Mann, der am Nachbartisch ebenfalls Spanferkel isst, habe sich beschwert, sie sei versalzen. Bei uns aber ist alles in bester Ordnung. Auch unser Seewolf (22 Euro) mit der silbrig glänzenden und knusprigen Haut schmeckt samt Champagnersoße und Zuckerschoten großartig. Das milde Wasabi-Kartoffelpüree passt dazu prima.