La Stalla di Ugo
Der Patrone macht ein sorgenvolles Gesicht. Die Geschäfte laufen schlecht, erklärt er Gästen am Nebentisch. Können wir beim Anblick auf seinen gemütlichen „Stall“ gar nicht glauben. Gedämpftes Licht fällt auf weiße Tischdecken und weiße Wandgitter, auf denen kleine, natürlich unechte, Hühner sitzen.
Ugo kommt, bringt die übersichtliche Speisekarte und erklärt reichlich unmotiviert, was sonst noch angeboten wird. Den Wein, den wir wünschen, hat er schon mal nicht, obwohl er auf der Karte steht. Geschwind holt er einen kräftig-herben Barolo (7 Euro á 0,2 l). Die kleinen, bissfest gebratenen Pfifferlinge (10,50 Euro) mit viel frischen Kräutern, die uns von Ugo als Tagesangebot offeriert wurden, machen uns Freude – genauso wie das hauchdünne Tunfischcarpaccio mit knackigem Rucola (14,50 Euro) von der regulären Karte. Allerdings erkennen wir kurze Zeit später deutlich die Mängel der Küche. Der Lammrücken (25,50 Euro), zwar groß portioniert, lässt eine gewisse Zartheit vermissen, das darauf drapierte Tomatencassisjus ist viel zu süß.
Die knusprig gebratenen Fischfilets und Riesengarnelen (22,50 Euro) entpuppen sich als eine etwas trockene Angelegenheit, obwohl sie gut gewürzt sind. Angesichts der Preise dürfte man hier eigentlich mit hoher Kochkunst rechnen. Außerdem werden wir den Eindruck nicht los, dass der Chef selbst kein richtiges Interesse an seinen Gästen hat. Ein leeres Glas zum Beispiel kümmert Ugo wenig. Nach diesem Abend können wir ahnen, warum die Geschäfte schlecht laufen.