PRINZ-Test: Mehl

Pizzaläden gibt es in Hamburg viele, aber nur im Mehl gibt es die ausgefallensten Kompositionen inklusive Überraschungseffekt. PRINZ hat’s getestet.

Seit über zwei Jahren ist das Mehl auf dem Gelände des Thalia Theaters in der Gaußstraße in Altona zu Hause. Eine kleines Schild weist am Eingangstor zum Innenhof auf das Restaurant hin – so klein, dass man schonmal daran vorbeiläuft.

Im Mehl gibt es vor allem Pizza, aber auch Suppen, Salate oder Antipasti stehen auf der Speisekarte. Der hippe Laden lockt vor allem junge, gutaussende Leute mit Vollbart und Jutebeutel oder Dutt und Rüschenblusen an, so sagt man zumindest. Tatsächlich trifft man hier nicht nur Hipster, sondern auch Menschen, die deren Eltern sein könnten.

Hier ist Italienisch

Das Mehl ist sehr geschmackvoll eingerichtet: Gegessen wird an massiven Beton- oder Holztischen, Holzbänke und -stühle sorgen für Gemütlichkeit. Viel Platz ist hier nicht (reservieren!), doch die riesigen Spiegel an den Wänden lassen das Restaurant größer wirken.

Im Mehl kann man die Pizza à la carte bestellen – zum Beispiel Pizza Marktlage mit frisches Gemüse vom Markt (12€) oder Pizza Scharfe Else mit Knoblauchöl, Chorizo, scharfem Tomaten-Zwiebel-Sud, Büffelmozzarella und Parmesan (13€) – oder aber eine individuell zusammengestellte Pizza bekommen. Dafür notiert man einfach auf einem vorgedruckten Zettel seine Vorlieben und Abneigungen, malt dazu noch ein Bild oder schreibt ein Gedicht – und dann lässt man sich überraschen.

Bei uns landet eine Pizza mit Dinkel-Oregano-Boden und Maronencreme, Spargel, Pilzen, Kohlrabi, Pastinake, gelben Karotten und Käse auf dem Tisch, dazu eine mit Dinkel-Oregano-Teig und Kürbis-Süßkartoffelcreme, Rote Beete, Tomate, Pilzen, Kürbis und Käse. Ein optisches Highlight ist neben dem vielen bunten Gemüse die schwarze Pizza mit Sepia-Boden, eingefärbt mit der Tinte vom Tintenfisch.

Die Pizzen kommen heiß aus dem Ofen – und sie sind riesig! Der Boden ist sehr dünn und knusprig, das Gemüse knackig und frisch. Die selbstgemachten Orangen-Ingwer- und Himbeer-Oregano-Limos passen hervorragend dazu.

Ein großer Pluspunkt des Mehls ist neben der Pizza der überaus freundliche Service. Nachdem die Bedienung zu Beginn geduldig eine Einweisung in das Bestellsystem gibt, erkundigt sie sich immer wieder nach der Zufriedenheit der Gäste. Nach dem Essen wird nicht nur gefragt, ob es geschmeckt hat – das Angebot, die Reste mit nach Hause zu nehmen, folgt ungefragt.

Jede individuell belegt Pizza kostet im Mehl 15€, die günstigste à la carte (Pizza Mehlguherita) 11€ – das ist zwar nicht gerade billig, doch das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Es macht Spaß, die ausgefallenen Kompositionen zu probieren – und wer weiß, vielleicht hat das Bild oder Gedicht dem Koch auch ein bisschen Freude bereitet.

PRINZ-Bewertung: 5/5

In unserer Topliste haben wir euch die zehn besten Pizzaläden zusammengestellt – das Mehl landete dabei auf Platz 2.

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