Vincent-Vegan-Gründer Christian Kuper im Interview

Vincent Vegan ist eine feste Größe in der Food-Truck-Szene. Wir haben mit Gründer Christian Kuper gesprochen.

Wer in Hamburg wohnt, hat den chromefarbenen Food-Truck mit der gelben Aufschrift sicher schon einmal gesehen: Ob auf dem Wochenmarkt in Ottensen, beim Straßenmampf oder bei verschiedenen Street-Food-Veranstaltungen – Vincent Vegan ist eine feste Größe in der Food-Truck-Szene. Wir haben uns den Truck direkt vor die Tür bestellt, uns die Mittagspause mit „Delicious Vegan Fast Food“ versüßt und Gründer Christian Kuper gefragt, wie alles begann, wie sich die deutsche Food-Truck-Szene von anderen Ländern unterscheidet und erfahren, warum veganes Essen gegen Burnout hilft.

 

Du ernährst dich vegan – warum?

Meine Entscheidung hat ideologische Gründe. Ich habe mich schon als Kind oft gefragt, warum man andere Lebewesen essen sollte. Allgemein habe ich Fleisch eher gemieden und vor sechs Jahren begonnen mich vegetarisch zu ernähren. Vor zwei Jahren bin ich dann auf eine vegane Lebensweise umgestiegen.

Wie kam es zu der Entscheidung, ein veganes Food-Truck-Unternehmen zu gründen?

Ich hatte vorher einen Job als Unternehmensberater und hätte das sicher auch noch weiter machen können, aber es wurde immer stressiger und wirklich erfüllend war es nicht. Vor zwei Jahren hat jemand zu mir gesagt: „Wer nicht für seinen Job brennt, bekommt halt ’nen Burnout.“  Das hat mich so beeindruckt, dass ich am nächsten Tag meine Kündigung eingereicht und mir eine dreimonatige Auszeit genommen habe. In dieser Zeit habe ich die Idee für Vincent Vegan entwickelt. Klar habe ich jetzt auch von morgens bis abends zu tun, aber es fühlt sich einfach besser an.

 

Müssen alle Mitarbeiter bei Vincent Vegan Veganer sein?

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Topi und ich sind Geschäftsführer und waren zusammen mit Allegra das vegane Team der ersten Stunde. Mittlerweile haben wir zehn Mitarbeiter, von denen sich aktuell alle vegan ernähren und naturgemäß wird das bei Vincent Vegan gerne gesehen.

Was macht euer veganes Angebot so Besonders?

Wir legen sehr viel Wert auf frische, natürliche Zutaten und verzichten auf Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe. Um weniger Zucker zu verwenden, haben wir eigene vegane Saucen entwickelt und auch das Rezept für das Burgerbrötchen stammt von mir. Ansonsten besteht unser Sortiment aus veganer Currywurst (Curry Vurst) und verschiedenen veganen Burgern in Beef- oder Chicken-Style. Dazu gibt es normale oder Süßkartoffel-Pommes jeweils mit selbstgemachtem Ketchup oder Mayo – natürlich alles 100% vegan.

Wie finanziert ihr euer veganes Food-Truck-Business?

Das erste Geld stammte von meinen Ersparnissen und damit sind wir schon recht weit gekommen. Die zweite Finanzspritze gab es über die TV-Sendung „Restaurant Startup“. Hier mussten wir uns mit Vincent Vegan nicht einmal bewerben, sondern wurden von Kabel 1 kontaktiert. Nachdem wir dort gewonnen haben, wurden wir mit Carsten Gerlach, dem Gründer von Joey’s Pizza, bekannt gemacht. Er hat uns nicht nur finanziell unterstützt, sondern steht uns auch nach wie vor beratend zur Seite. Um auch in Berlin durchzustarten, haben wir gerade erfolgreich Geld über Crowdfunding gesammelt.

Warum habt ihr euch damals für einen Truck entschieden und nicht gleich ein Restaurant eröffnet?

Wir wollten möglichst viele Leute erreichen und so ein Truck bietet neben Mobilität auch ein bisschen mehr Nähe zum Publikum. Die Hemmschwelle in ein unbekanntes Restaurant zu gehen ist ja viel höher als bei einem Food-Truck. Hier sieht man nicht nur gleich was auf der Karte steht, sondern auch, ob die Leute im Service sympathisch sind.

Haben eure Vincent Vegan Food Trucks auch regelmäßige Standorte in Hamburg?

Schon seit es Vincent Vegan gibt, steht er jeden Mittwoch in Ottensen auf dem Spritzenplatz – und das soll auch so bleiben. Außerdem sind wir donnerstags auf dem Spielbudenplatz beim Straßenmampf zu finden. Ab sofort findet man uns außerdem jeden Montag vorm Jahreszeiten Verlag in Hamburg-Winterhude.

Welchen Eindruck habt ihr von der Food-Truck- und Street-Food-Szene in Deutschland?

Wir kennen die Street-Food-Tradition bereits aus anderen Ländern und dort ist die Food-Truck-Bewegung schon größer und länger im Gange, aber mittlerweile ist der Hype auch hier angekommen. In Deutschland wird neben hochwertigen Produkten, Geschmack und gutem Preis-Leistungs-Verhältnis allerdings auch sehr schnelle Zubereitung gefordert. Die Geduld der Deutschen ist nicht ganz so groß wie zum Beispiel in den USA, wo sich die Leute auch mal mehr als eine halbe Stunde für’s Essen anstellen. Was wir aktuell ein bisschen schade finden, ist die Kommerzialisierung der Street-Food-Szene auf den Großveranstaltungen. Ich habe das Gefühl hier ist die Grundidee von gutem Essen ein bisschen zu sehr vom großen Hype beeinflusst. Deshalb muss man mittlerweile schauen, welche Veranstaltungen Sinn ergeben und welche eher nicht.

Wie kommt man an euer veganes Fast Food?

In erster Linie natürlich über die Food-Trucks. Davon gibt es in Hamburg mittlerweile zwei und ab Anfang August auch einen in Berlin. Die Standorte veröffentlichen wir etwa eine Woche im Voraus auf unserer Website, auf Facebook und in unserer eigenen App. Zudem arbeiten wir mit dem Lieferdienst Foodora zusammen. Hier kann man unsere Burger, Pommes und Curry Vurst immer mittwochs bestellen, allerdings nur zu unseren Lieferzeiten von 16 bis 18 Uhr und von 20 bis 22 Uhr und nur in einem Liefergebiet ein paar Kilometer rund um den Spielbudenplatz. Für veganes Catering kann man uns auch buchen oder uns zum Brunch im The Base, unserem Hauptquartier, besuchen.

Was erwartet uns noch im The Base?

Wir werden jetzt nicht plötzlich ein festes Restaurant eröffnen, sondern im The Base vorerst nur den regelmäßigen Brunch (immer sonntags 10-15 Uhr) anbieten. Hier legen wir weniger Wert auf das „Fast“ in „Delicious Vegan Fast Food“, sondern haben neben dem üblichen Sortiment noch weitere gesunde, zuckerarme vegane Gerichte. Zudem soll es eine Event-Location werden, zum Beispiel für Kochkurse. Man kann The Base natürlich auch für eigene Veranstaltungen mieten.

Welche Pläne hat Vincent Vegan noch?

Wir haben durch die Crowdfunding-Aktion den Truck für Berlin finanziert und wollen künftig auch die Food-Truck-Szene der Hauptstadt ein bisschen aufmischen. Allgemein wäre es toll, wenn wir die Möglichkeit bekämen, den Genuss von veganem Essen auch in weiteren Städten in Deutschland und Europa zu verbreiten. Das wäre ganz im Sinne des Auftrags von Vincent Vegan. Außerdem arbeiten wir daran, unser Angebot um glutenfreie Alternativen zu erweitern und unsere selbstgemachten veganen Saucen auf den Markt zu bringen.

Gemeinsam mit uns stand übrigens Foodbloggerin Nina am Vincent-Vegan-Bistrotisch. Auf ihrem Kitchen Girls-Blog kannst du nachlesen, was man am Foodtruck unbedingt probiert haben sollte. Wenn du noch mehr über Streetfood und andere Foodtruck-Anbieter erfahren möchtest: Wir waren beim Streetfood Thursday und haben diverse Food Trucks unter die Lupe genommen. Falls du dich eher für veganes Essen in Hamburg interessierst, ist unsere Artikel „Vegane Küche in Hamburg“ vielleicht das Richtige für dich.

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