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Lust auf ein Spazier-Date mit Berlin?

Ob mit der Familie, der besten Freundin oder dem Tinder-Date – ein gemeinsamer Spaziergang geht immer! Aber wenn alle bekannten Routen abgewandert sind, kann es schnell langweilig werden. Da kommt es uns nur gelegen, dass es inzwischen verschiedenen Anbieter gibt, die Abhilfe schaffen. Einer davon hat sich für Berlin einen Rundweg mit zehn tollen Zielen überlegt.

Aber wenn dann alle bekannten Routen abgewandert sind, kann es auch schnell langweilig werden. Da kommt es uns nur gelegen, dass es inzwischen verschiedenen Anbieter gibt, die Abhilfe schaffen. Einer davon hat sich für Berlin einen Rundweg mit zehn tollen Zielen überlegt.

Der Anbieter heißt „what3words“ und hat es sich auf die Fahne geschrieben, Standorte auf besonders einfache Art zu kommunizieren. Dies geschieht mit einem System, das die Welt in drei mal drei große Quadrate teilt und jedem Quadrat drei Wörter zuordnet. Das klingt kompliziert, ist es aber eigentlich nicht. Mit Hilfe von sogenannten „Dreiwortadressen“, kann man dank des Anbieters bestimmte Orte punktgenau festlegen. Einfach auf der gleichnamigen Website oder App die Dreiwortadresse eingeben und den Ort auf der Karte anzeigen lassen.

So funktioniert das auch mit den verschiedenen Zielen der Berlin-Spazierrunde. Bevor es losgeht hier ein kleiner Appetizer: Von Berlins höchster innenstädtischer Erhebung geht es zum ältesten Park der Stadt. Klingt spannend? Zum Glück dürfte das nicht nur den Berlinern gefallen, sondern auch allen, die ein paar Urlaubstage in der Hauptstadt planen. Hier kommt die ganze Strecke:

Ziel 1: Natur-Park Südgelände

Dreiwortadresse: ///dort.federn.klein
Der Natur-Park Schöneberger Südgelände liegt im Ortsteil Schöneberg. Das Gelände wurde früher von der Anhalter und Dresdener Bahn genutzt und befindet sich auf dem ehemaligen Rangierbahnhof Tempelhof. Bitte beachten: Es wird ein Euro Eintritt gefordert. Wenn du die kostenlose Variante wählen möchtest, steuere direkt ///gewinne.können.fing an. Hier geht es zum Hans-Baluschek-Park. Böschungen und Wegeinfassungen aus Stahl erinnern an die frühere Funktion des Areals als Bahngelände. Unabhängig wie du dich entscheidest: Es geht weiter Richtung Norden, zu Berlins höchster innerstädtischen Erhebung.
4,2 km | 52 min

Ziel 2: Viktoriapark

Dreiwortadresse: ///energisch.datenbank.heimreise
Der Viktoriapark in Berlin Kreuzberg hat Kultcharakter, denn der Berg mit dem Kreuz verleiht dem Stadtteil Kreuzberg seinen Namen. Im Sommer genießen im Viktoriapark viele den traumhaften Wasserfall. Im Winter bietet sich hier aber auch ohne Geplätscher ein traumhafter Blick zwischen den Häusern hindurch über die Stadt und in Richtung Alexanderplatz. Weiter geht es durch den Bergmannkiez (bis ///bahn.bewachsen.juni), wir werfen einen Blick auf den Friedhof der Dreifaltigkeit und laufen durch den Urbanhafen bis zum Böcklerpark (///bereinigt.bezahlen.wünscht). Kurz durchschnaufen, weiter Richtung Norden und wir erreichen den Kleinen Bunkerberg in Berlins ältesten Park.
6,9 km | 97 min

Ziel 3: Kleiner Bunkerberg

Dreiwortadresse: ///expertin.verfügbar.mensch
Im ältesten Volkspark der Stadt in Friedrichshain bietet der Kleine Bunkerberg einen besonderen Aussichtspunkt. Weitblick und Aussicht auf die umliegenden Straßen sind garantiert.Ihre Namen haben der Große und Kleine Bunkerberg übrigens von den Überresten der beiden Friedrichshainer Flaktürme, die sich in ihrem Inneren befinden. Dort waren zudem bedeutende Gemälde der Berliner Gemäldegalerie eingelagert, von denen im Mai 1945 über 400 unter ungeklärten Umständen verbrannten. Für Tierfreunde wurde auf dem Plateau des kleinen Bunkerberges im Frühjahr 2021 eine neue Blühwiese für Wildbienen und andere Bestäuber mit Totholzstapel sowie offenen Sandflächen angelegt. Einmal quer durch den Volkspark, erreichen wir bei ///scheiben.obfrau.vorgeben unser Etappenziel, den Leise-Park. Ein alter, ganz besonderer Friedhof, der sich zum Treffpunkt für Familien gewandelt hat. Von hier sind es nur noch wenige Hundert Meter zum nächsten Ziel.
2,7 km | 27 min

Ziel 4: Wasserturm Belview

Dreiwortadresse: ///gehobene.wellung.fahrten
Berlins ältester Wasserturm steht in Prenzlauer Berg. Er wurde 1877 fertig gebaut und war bis 1952 in Betrieb. Heute gibt es dort Wohnungen mit besonderem Ausblick auf Berlin. Der Turm hat aber auch eine dunkle Vergangenheit: Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten dienten die Kellerräume der SA und wurden sogar im Frühjahr 1933 als Gefängnis genutzt. An diese Verbrechen erinnert seit 1981 eine Gedenkwand auf dem Gelände des Wasserturms. Die Einweihung des Grünparks erfolgte 1937. Den Turm kann man leider nicht besteigen, aber weiter zum nächsten Ziel spazieren, vorbei an der Synagoge (///gerste.möwen.küchen) und dem jüdischen Friedhof (///angeln.körper.anfangs).
1,7 km | 21 min

Ziel 5: Arkonaplatz

Dreiwortadresse: ///zukunft.zimt.tulpen
Wir stehen mitten auf dem Platz und können, wenn nicht gerade Wochenmarkt ist, in die Stadtgeschichte eintauchen. 1853 wurde der Park angelegt und 34 Jahre später hat Hermann Mächtig seine Visionen, wie der Platz aussehen soll, verwirklicht. Du kennst Mächtig nicht? Du kennst auf jeden Fall seine Werke: Er war maßgeblich an der Gestaltung des Treptower Parks, Plänterwald, Kollwitzplatz, Gendarmenplatz und vielen weiteren Projekten beteiligt. Der Zweite Weltkrieg veränderte das Stadtbild. Die SED beschloss Sanierungsmaßnahmen, Erich Honecker nahm das Projekt 1984 hier ab. In den angrenzenden Läden gab es sogar zur Feier des Tages Ananas – nicht zum Verkauf, aber zur Show versteht sich.
Lange vor Honecker und Knappheit an Zitrusfrüchten im Osten sollen 1892 die Brüderpaare Fritz und Max Lindner sowie Otto und Willi Lorenz – der Legende nach auf einer Bank am Arkonaplatz – die Idee zur Gründung von Berlins Fußballverein Hertha BSC gehabt haben. Alle, die mehr Geschichte wollen, sollten noch einen Stopp bei ///maikäfer.anzugeben.lebensweg – dem Pappelplatz – einlegen.
2,3 km | 28 min

Ziel 6: Monbijoubrücke

Dreiwortadresse: ///reibe.bande.bequem
Angekommen offenbart sich hinter den Worten ///reibe.bande.bequem ein Klassiker: Die südliche Monbijoubrücke bietet einen bekannten, aber dennoch tollen Ausblick auf die Museumsinsel. Durch die vielen imposanten Gebäude ist es schwer vorstellbar, aber im Mittelalter grenzte hier noch eine Sumpflandschaft an. Wusstest du, dass du dich im historischen Stadtteil Alt-Kölln befinden? 1237 erstmals urkundlich erwähnt, war Kölln (an der Spree) vom 13. Jahrhundert bis 1307 und von 1442 bis 1710 eine eigenständige Stadt. 1710 bildete Kölln zusammen mit vier weiteren Städten die preußische Residenzstadt Berlin. Die Bezeichnung für den Stadtteil war von da an Alt-Kölln. Wir drehen um, machen einen Abstecher über ///decke.versorgen.engeln – dem Park am Nordbahnhof – und kommen im Wedding an.
2,3 km | 28 min

Ziel 7: Flakturm III Humboldthain

Dreiwortadresse: ///langen.kuss.merkt
Vom Flakturm III bietet sich eine grandiose Aussicht. Romantiker kommen bei einem Sonnenuntergang auf ihre vollen Kosten. Die Plattform liegt höher als manch Dachterrasse und der Blick durch den Humboldthain ist frei. An insgesamt drei Stellen in Berlin wurden die gewaltigen Flaktürme zwischen 1940 und 1942 erbaut, um das Stadtzentrum gegen alliierte Luftangriffe mit schweren Geschützen zu verteidigen. Im Inneren der Türme fand die Zivilbevölkerung Schutz. In der Nachkriegszeit wurden die Berliner Flaktürme als militärische Bauwerke von den Alliierten gesprengt. Die Nordseite des Flakturms III am Humboldthain blieb nur als Ruine erhalten und verschwand anschließend teilweise unter 1,5 Millionen Kubikmetern Trümmerschutt.
Wir machen hier Pause und steigen auf die öffentlichen Verkehrsmittel um: Von der S-Bahnstation Humboldthain (///mächtig.schwarm.herrn) nehmen wir die S1 Richtung Wannsee und steigen an der Friedrichstraße in die S3 oder S9 Richtung Westen. Zielhaltestelle: ///bremse.spitzen.schwester
15 km | 35 min ( S-Bahn)

Ziel 8: Drachenberg

Dreiwortadresse: ///vorbei.gerührt.gabel
Der Drachenberg ist der kleine Nachbar des bekannteren Teufelsbergs und ein beliebtes Ausflugsziel. Berliner kommen hier oft her, um ihren Drachen steigen zu lassen – daher auch der Name. Auch Gleitschirmflieger starten gern hier oben. Für einen Spaziergang (und zum Schlittenfahren) ist der Drachenberg ein besonders guter Anlaufpunkt, da es keinerlei sichteinschränkende, große Bäume gibt. Von oben kann man den Grunewald, die ehemalige US-Abhörstation auf dem Teufelsberg, aber auch den Funkturm, das Olympiastadion und den Fernsehturm sehen. Wir steuern das letzte Ziel an und entdecken ein Naturschutzgebiet mitten in der Stadt.
1,2 km | 17 min

Ziel 9: Teufelsberg

Dreiwortadresse: ///arktis.stellen.erfolgt
Willkommen im Grunewald. Ein abenteuerlicher Aufstieg verspricht einen unvergleichlichen Blick auf die ehemalige US-Abhörstation. Der Berg gründet auf Trümmerresten des Zweiten Weltkrieges. 1937 legte Adolf Hitler hier den Grundstein für die Wehrtechnische Fakultät der Technischen Hochschule Berlin. Nach Kriegsende wurden die Reste des zerstörten Gebäudes mit Schutt gefüllt. Entstanden ist daraus der 120 Meter hohe Teufelsberg. Während des Kalten Krieges entdeckten die Amerikaner den Berg als perfekten Standort für ihre Abhöranlage.
7,3 km | 89 min

Ziel 10: Thielpark

Dreiwortadresse: ///annehmen.aktives.entkommt
Der Park entstand durch Gletschereis zum Ende der letzten Eiszeit. Heute findet man hier den größten eiszeitlichen Findling Berlins. In den Vertiefungen sammelte sich Wasser und formte die Landschaft. Diese veränderte sich noch mal aufgrund des erheblichen Bevölkerungswachstum Ende des 19. Jahrhunderts. Der preußische Landtag begann, die an die Stadt angrenzenden großen Acker-, Weide- und Waldflächen systematisch in Bauland umzuwandeln. Der deutsche Politiker Hugo Thiel (1839–1918) erkannte, dass sich der Park aufgrund seiner hügeligen Struktur mit teilweise steilen Hängen und Senken nur bedingt für die Bebauung eignet. Zum Glück.

Alle, die sich gerade erst warmgewandert haben, können von hier zurück zu Spot 1 spazieren. Knapp sechs Kilometer später erreicht ihr dann wieder den Natur-Park Südgelände.

Weitere Infos und die Karte für alle Dreiwortadressen gibt es unter:

www.what3words.com

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