Einen tollen Laden hast du – nicht dein einziger …
Danke! Ich habe zwei „Goldigs“, eins in Berlin und eines in Köln. Beide habe ich vor etwas mehr als einem Jahr eröffnet. Der Kölner Shop hatte im September Einjähriges.

Was verkaufst du hier?
Junge Marken aus Skandinavien, England und Spanien, die es nicht überall zu kaufen gibt und die nicht so teuer sind. Kurz: alles, was goldig ist.

Kaufen in Berlin andere Leute bei dir ein als in Köln?
Ja! Der Berliner Shop liegt mitten im Prenzlauer Berg. Da wimmelt es von Touristen. Mit 80 Prozent der Kunden spricht man da Englisch, total witzig. Hier in Köln kommen vor allem Stammkunden, es ist lokaler und ruhiger. Köln ist eben ein Dorf!

Ein „Dorf“, in dem du schon lange lebst. Fühlst du dich hier wohl?
Meine besten Freunde leben in Köln, das mag ich. Würden die wegziehen, wäre ich aber auch nicht mehr hier. Aber ich mag es hier. Während der Dreharbeiten zu „Sturm der Liebe“ habe ich ein Jahr lang in München gelebt, vor der Berliner Goldig-Eröffnung drei Monate lang in Berlin. Meine absolute Traumstadt ist allerdings New York. Die Stadt hat mich geflasht.

Du bist Ladenbesitzerin und Schauspielerin, wie passt das zusammen?
Beides ergänzt sich ganz toll. Als Kind wollte ich immer entweder Schauspielerin werden oder mein eigenes Modegeschäft haben. Ich erfülle mir also gerade zwei Kindheitsträume auf einmal. So richtig von der Schauspielerei leben können ja leider nur ungefähr ein Prozent aller Darsteller in Deutschland. Meine Shops sind also eine tolle Ergänzung für mich. Und beide Jobs liefern mir immer wieder Inspiration und öffnen spannende Türen.

Du hast ein ganzes Jahr lang in der ARD Telenovela „Sturm der Liebe“ mitgespielt.
Das hat viel Spaß gemacht. Aber als Nachwuchsschauspielerin wollte ich nicht auf eine Soap-Rolle festgelegt werden. Jetzt spiele ich in verschiedenen Produktionen und habe damit viel Spaß.

Hast du eine Traumrolle?
Tatort-Kommissarin! Aber davon träumen wohl alle deutschen Schauspieler.

Wo würde dein Tatort spielen? In Köln?
Ich mochte immer den Hamburger Tatort mit Mehmet Kurtulus. Jetzt spielt dort ja Til Schweiger. Als Co-Ermittler könnte ich auch mit dem leben. Aber sonst in Köln, ja. Zum Anfang würde es mir übrigens auch schon reichen, eine verrückte Azubi-Polizistin in der Reihe zu sein. Ich beneide nämlich Kollegen, die Polizisten spielen. Wenn ich in Krimis mitspiele, zum Beispiel bei „Alarm für Cobra 11“, dürfen die mit ihrer Waffe rumfuchteln, während ich ein Mädchen spiele, das an der Stange tanzt.

Das liegt sicher daran, dass du so gut aussiehst. Gerade wurdest du von den GQ-Lesern auf Platz eins ihrer Top 100 Frauen gewählt.
(lacht) Ja, keine Ahnung, wie das passiert ist. Mir fallen da einige Victoria’s-Secret-Models ein, die ich weit vor mir sehen würde. Aber natürlich fühle ich mich geschmeichelt.

Gibt es einen anderen Wettbewerb, bei dem du lieber den ersten Platz belegen würdest?
Ja! „Deutschlands beliebteste Tatort-Kommissarin“. Aber dieser Preis wird ja nicht vergeben, oder?

>>Goldig: Friesenwall 29, annas-goldig.de

Das Gespräch führte Anna Peuckert