betahaus Köln

So stellt man sich das vor, und so ist es auch: Als PRINZ ins Hallmackenreuther kommt, sitzt Anu Beck schon am Tisch, vor ihr Laptop und Smartphone. Sie lacht: „Ich arbeite derzeit, wenn ich in Köln bin, jeden Tag ein paar Stunden hier, nutze das Lokal im Prinzip als meinen Co-Working-Space oder wie jetzt für Treffen.“ Dann packt sie den Rechner weg und widmet sich ganz unseren Fragen.

Die dienen zunächst der Begriffsklärung: Was bedeutet überhaupt Co-Working, und was bitte ist ein betahaus? Anu: „Das ist ein Ort, an dem Freiberufler, Kreative, kleine Agenturen und Unternehmen ganz flexibel Arbeitsplätze mieten, um einzeln oder auch an gemeinsamen Projekten arbeiten zu können. Im betahaus bieten wir die nötige Infrastruktur – Schreibtisch und Bürostuhl, WLAN, Drucker, Postfach, Telefonboxen, Konferenzräume und das Café, das ganz essenzieller Teil des Konzeptes ist.“ Hier soll ein Ort entstehen, an dem man sich begegnet – und der zugleich eine niedrige Schwelle bildet für alle, die von draußen hereinkommen. Erstmals erlebt hat Anu Beck dieses moderne Konzept 2010 im ersten betahaus in Berlin, und sie war sofort begeistert, als sie ein Freund darauf brachte, selber ein solches Haus in Köln zu eröffnen: „Er sagte: Anu, das passt so gut zu dir, das musst du einfach machen!“

Mit dem Patrizia-Tower schräg gegenüber der entstehenden Moschee war die passende Immobilie zwischen Belgischem Viertel und Ehrenfeld bald gefunden. Nach einer Umbauphase wird das betahaus Köln dort nun auf mehr als 500 Quadratmetern mit einer großen Party am 7. Mai eröffnet – und Anu ist sicher, dass sie bis dahin ihr Ziel erreicht hat, mindestens zwanzig der vorgesehenen siebzig Plätze vergeben zu haben: „Wir haben unter anderem eine Dolmetscherin, eine Intercultural-Management-Expertin, einen Informatiker, der zugleich Pfarrer ist, eine Sozialarbeiterin – also ein bunter Mix. Zehn Tische sind vermietet, mit 15 Leuten bin ich derzeit im Gespräch. Einige wollen auch abwarten, bis sie die Räume besichtigen können.“

Dass das betahaus mit diesem Angebot nicht alleine in Köln ist, wurde einkalkuliert: „Die Stadt ist groß genug für mehrere Co-Working-Spaces, zumal die einzelnen Orte sehr verschieden sind. Wir wollen uns ja nicht nur innerhalb der betahäuser, sondern auch mit anderen Co-Working-Spaces vernetzen. Und klar haben wir den Wunsch, uns auszuweiten, aber das soll alles nach Bedarf wachsen.“ Und der Bedarf ist definitiv da: Als wir nach dem Essen an der Theke bezahlen, wird auf unserem gerade frei gewordenen Tisch schon der nächste Laptop aufgeklappt.

betahaus Köln
Venloer Str. (Patrizia-Tower) 151-153
50672 Köln
Map data © OpenStreetMap contributors, CC-BY-SA
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