15 Begriffe, die du in München kennen solltest

Bayerisch ist für dich wie chinesisch? PRINZ erklärt dir die wichtigsten Begriffe.

Bayerisch ist für dich wie chinesisch und du verstehst kein Wort, wenn zwei Ur-Münchner sich unterhalten? Das wird dir nun nicht mehr passieren, denn PRINZ zeigt dir alle Begriffe, die du in München kennen musst um zumindest ein wenig zu wissen, worum es geht.

1. Grantlhuaba – ein grantiger Bayer

Ein Grantlhuaba ist in Bayern/München eine Person, die ständig an allem rummeckert und nörgelt, sprich grantelt. Wenn euch jemand als Grantlhuaba bezeichnet, solltet ihr gegebenenfalls ein wenig mehr Frohsinn an den Tag legen und weniger herumnörgeln. Bayern benutzen das Wort aber nicht als Beleidigung, sondern mehr um den Charakter einer Person zu beschreiben: „Sei vorsichtig bei dem – des is a oida Grantlhuaba!“


2. „Da host mi!“ 

„Da host mi!“ wirst du hören, wenn dir ein Bayer etwas erklärt und gemerkt hat, dass du ihn verstanden hast – damit ist nicht das akustische, sondern das inhaltliche Verstehen gemeint. Genauso wird dir ein Bayer/Münchner das an den Kopf werfen, wenn er eine Aussage trifft, die unumgänglich ist. Sozusagen im Sinne von „Da host mi!“ – Da hast du mich (richtig verstanden) bzw. (so zu nehmen wie ich es sage). Je nach Stimmlage erkennt ihr sicher den Unterschied der Bedeutung.

3. „Kimmst a ummi?“

Wenn dich das ein Münchner fragt, hast du sein Herz erobert, bzw. schätzt er zumindest deine Gesellschaft und möchte, dass du Teil der Runde, Veranstaltung, Feier, Zusammenkunft, etc. wirst. „Kommst du auch rum!“ mag vielleicht nicht ganz so herzlich klingen, bedeutet aber so viel „Wäre schön, wenn Du auch dabei bist. Kommst Du?“. Der Bayer kürzt aber gern ab und du darfst dich auch mit diesen drei kurzen Worten herzlich eingeladen fühlen.


4. Haumdaucha

Wenn dich einer als „Haumdaucha“ (Haubentaucher) bezeichnet, ist irgendwas im Argen oder du hast etwas falsch gemacht. Wie das Wort auf Hochdeutsch schon beschreibt, wird man als „Haubentaucher“, sprich jemand der nach vesunkenen Hauben tauchen muss, bezeichnet. In Bayern als „Haumdaucha“ beschimpft zu werden, sollte Dir sagen, dass du bei etwas nicht sonderlich logisch oder clever gehandelt hast. Beispielsweise, wenn du dir für einen Termin die falsche Uhrzeit notiert hast oder etwas versehentlich kaputt gemacht hast. „A ge, du bist scho’so a Haumdaucha!“ ist aber eher nett gemeint.

5. Apfekiache

Wenn du das nicht kennst, dann hast du aber noch nie so wirklich auf Speisekarten von bayerischen Wirtshäusern nachgeschaut, was es da so alles gibt. Apfekiache sind Apfelkücherl, sprich ca. 1-Zentimeter dicke, geschälte Apfelscheiben im Querschnitt, in Teig gebadet und mit Zimt und Zucker bestreut. Ja, das merkt man wohl auch als Nicht-Bayer oder -Münchner: Für die Sommer-Figur ist das nichts, aber es schmeckt halt „sauguad“ – oft auch mit Vanilleeis.

6. Schundnickel

Du warst nicht sonderlich großzügig, wenn Du als Schundnickel bezeichnet wirst. Macht es also die Runde, dass du recht knauserig im Ausgeben von einer Runder Bier, der Parkgebühr oder anderen, kleineren Beträgen bist, dann solltest Du relativ schnell die Bezeichnung „Schundnickel“ in diesem Zusammenhang hören. Wirst sie aber genauso schnell wieder los, wenn Du dann eben doch ein, zwei Bierchen springen lässt. Die Münchner sind nicht nachtragend.

7. Diridari

Diridari hat zwei verschiedene Bedeutungen. Wenn jemand einen „Diridari“ hat, ist er angetrunken. Nicht sternhagelvoll, aber schon gut dabei. Die andere Bedeutung für Diridari ist „Geld“, bzw. vorzugsweise Kleingeld. Wenn dich ein Münchner fragt: „Host a bissi Diridari?“ (und du bist sicher, dass du nichts getrunken hast) will dein Gesprächspartner in der Regel ein wenig Knete von dir. „Na hob i ned. Schleich, de!“, wäre die unfreundliche Variante der Antwort.

8. Dantler

Fragt Dich jemand auf der Straße nach dem nächsten „Dantler“, z.B. Autodantler, will er von dir wissen, wo der nächsten Laden für dies oder jenes ist. Ein Autodantler ist also ein Autohändler, sprich ein Autohaus. Damit wird das Wort am Häufigsten in Verbindung gebracht, jedoch auch für Personen, welche viel handeln und immer „Gschäftal“ (Geschäfte) am Laufen haben, die eher dubios und nicht wirklcih durchschaubar sind.

9. Tramhappad

Du hast keinen guten Tag, verpasst an der grünen Ampel loszufahren, alles geht langsamer und schnelle Reaktionen oder anspruchsvolle Gespräche überfordern dich – dann bist du an diesem Tag ganz klar „tramhappad“. Schwer ins Hochdeutsche zu übersetzen, drückt das Wort aus, dass du in deinen Träumen gefangen bist und eben nicht so ganz im Hier und Jetzt bist. Langsamen Menschen wird diese Eigenschaft gut und gerne von Münchner als Charaktereigenschaft zugewiesen, aber auch wenn du dich situativ schneller bewegen sollst und nicht so langsam sein sollst, kann ein „Sei moi ned so tramhappad!“ schon mal fallen.

10. Fozert

Ist ein kleines Kind oder auch ein Erwachsener „fozert“ ist er unverschämt und frech, bzw. nicht gut erzogen. Wer den Mund in München zu voll nimmt, dem wird schnell ein „fozertes Mundwerk“ unterstellt. Immer schön höflich bleiben, dann wird dir dieses Wort nicht begegnen oder dich betreffen.

11. Aufbrezeln

Das kennen besonders die Damen unter euch: lange Klimper-Wimpern, kurzes Röckchen, gestyltes Haar und hohe Hacken sind die perfekten Vorraussetzungen um „aufgebrezelt“ durch den Tag zu gehen. Teilweise wird das Wort auch verwendet, wenn Frauen für bestimmte Anlässe overdressed, sprich zu schick oder eben mit zu kurzem Röckchen auftauchen. „Schaug’da moi o, wie aufbrezelt die da hinten is‘!“. Bei den Männern kann die ein oder andere Dame damit sicher punkten.

12. Zamperl 

Ein klein wenig Zamperl steckt wohl in allen von uns. „Zimperlich sein“ verbirgt sich hinter diesem Begriff. Das ist nicht unbedingt böse gemeint und wenn dir jemand sagt, du sollst nicht „a so a Zamperl sei“, sollst du deine vorherige Aussage vielleicht einfach nicht so ernst nehmen und darüber lachen. Bei echten Männern z.B. gilt jemand auch gern mal als Zamperl, wenn nicht ordentlich zugepackt oder sich vor einer Aufgabe geziert wird.

13. Ah geh!

„Ah geh!“, heißt so viel wie „Ach komm schon“. Wenn du überempfindlich reagierst oder zu schnell eingeschnappt bist, bekommst du vielleicht einen liebevollen Knaps auf die Schulter und wirst versucht mit einem „ah geh“ beruhigt. Nimms nicht zu ernst und lächel drüber. Genauso wird „ah geh“ verwendet, wenn man etwas einfach nicht glauben kann. „Ah geh!?“ im Sinne von „Echt, jetzt? Das kann ich nicht glauben.“


14. Salfern

Wirft Dir jemand vor, Du solltet mal weniger salfern oder gar damit aufhören, dann hast Du schlicht weg zu viel gequatscht. Zumindest zu viel Blödsinn, wirres und unglaubwürdiges Zeug. Ein „Salferer“ ist in Bayern jemand, der zu viel redet und „weiß“. Wer bei allem Bescheid wissen will, sich überall auskennt und die neusten Geschichten immer parat hat, wird hier schnell als „Salferer“ abgestempelt. Der Münchner schweigt auch mal gern.

15. A Mei voi

„A Mei voi“ heißt auf bayerisch „einen Mund voll“. Zwar ist das ein bisschen derbes bayerisch, aber im übertragenen Sinne kannst du das sagen, wenn dich jemand fragt, ob du noch etwas nach haben möchtest – also auf deinen Teller. Wenn du nicht satt bist, aber eben nur noch eine klein Portion möchtest, versteht jeder Bayer „a Mei voi“ und du bekommst nur noch eine kleine Portion.

Die bayerische Sprache besteht natürlich aus viel viel mehr Wörtern und ein waschechter Bayer werdet ihr mit unserem kleinen „Bayrisch Wörterbuch“ wohl nicht, aber als Start dient es allemal. PRINZ wünscht euch „vui gaudi“ beim Anwenden und Verstehen lernen.

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