Pitahaya
Pitahaya ist der eigentliche Name der Drachenfrucht – dieser kaktusähnlichen, grell pinkfarbenen Frucht, deren Fleisch aussieht wie Stracciatella-Eis. Sie hat die Eigenschaft, feuriger auszusehen, als sie ist. Sie schmeckt mild und harmonisch, manche sagen: langweilig. Ein Wechselbad für den Gaumen also, bei dem nicht alles so ist, wie es scheint. So ähnlich erging es uns nach dem Test im Pitahaya. Vieles deutet hier auf echte Könner hin, manches aber scheint noch nicht ganz zu Ende gedacht. Aber der Reihe nach. Der schöne, schlichte Gastraum der ehemaligen Rösteria wurde mit wenigen Kniffen in ein asiatisch anmutendes Imbiss-Restaurant umgewandelt.
An den Wänden hängen Plakate von der Drachenfrucht, in der Auslage am Tresen liegen plakativ Sushirollen. Im Pitahaya gibt es von allem etwas, Sushi, Wok-Gerichte aus der Thai-Küche und ein paar Vietnam-Klassiker. Ein etwas verwirrendes Länder-Crossover, das der klaren Linie der Küche nicht gerade zuträglich ist. Das Cha Ca Hanoi (15,90) beweist das: Das toll marinierte und dann goldbraun gegrillte Seeteufelfilet mit leckerer Sesam-Note erfüllt jeden Authentizitäts-Anspruch. Die Aromenvielfalt der Beilagen war dann leider zu europäisch geprägt: Möhrensalat und Dill, dafür weniger Basilikum, Koriander und Minze, was diese Gericht aus Nordvietnam eigentlich auszeichnet. Vielleicht trauen sich die Besitzer noch nicht ganz, aber das Ziel muss ganz klar lauten: mehr Drache, weniger Frucht!