Lemar
Übersetzt heißt Lemar „Sonne“, und ich kann verstehen, warum die Inhaber ihre beiden Restaurants so genannt haben. Geschmacklich und atmosphärisch geht dort tatsächlich die Sonne auf. Zugegeben, nicht für alle, denn wer später als 19 Uhr ohne Reservierung kommt, bleibt, metaphorisch gesprochen, schon mal im Regen stehen. Hat man den begehrten Platz ergattert, eröffnet sich dem Gast eine facettenreiche Aromenküche, die auf der landestypischen Kombination aus süß und pikant aufbaut.
Auf dem Vorspeisenteller tummeln sich mit verschiedenem Gemüse gefüllte Teigtaschen, die mit Joghurtsoße und geröstetem Sesam an den Tisch kommen und mit gefüllten Nudeln nur optisch etwas gemein haben. Das reichhaltige Lamm als Hauptgang ist fast cremig zart und wird von den mitgekochten Rosinen und Pistazien und dem ebenfalls süßlich schmeckenden, gebackenen braunen Reis optimal begleitet. Leider war die Weinempfehlung, ein Merlot, dieser Geschmacks kaskade nicht gewachsen. Aber es kann ja auch nicht aus jedem Detail die Sonne aufscheinen.