Boogie’s BBQ

Vier bis 24 Stunden verbringen die besten Stücke vom Mastochsen, Truthahn oder Schwein im Boogie’s auf dem Smoker. Die Jungs um Falk Norris haben ihr Handwerk bei Pitmaster Skip Steele in St. Louis gelernt. Und dort in Missouri hat man noch Zeit fürs Leben, Reden, Genießen. Und das geht dort sogar in Truckstops oder Smokehouses, die wie Meilensteine an den endlos geraden Routes lagern. Wäre die Musik nicht so laut, könnte das Boogie’s wirklich als Wellness-Oase durchgehen. Der Gaumen bestätigt den Eindruck: Das war die verdammt noch mal beste Rippchenseite (12,95 Euro), die wir in unserem Leben hatten. Perfekt durchgewärmt bis zum Knochen, zart, aromatisch dank Kirsch- und Apfelholz im Räucherofen. Wir könnten schon wieder. Und so kommt es auch, dass wir sofort an die ersten 5 Punkte denken, die wir fürs Essen jemals in dieser Liga (alter Ziegelbau im Fabrikgelände mit Detroit-Charme) gezückt haben. Aber langsam: Erstmal den typisch amerikanischen Kartoffel- und Kentucky-Krautsalat testen! Beide sind von der Konsistenz her sehr cremig und neigen im Aroma zum latent Süßlichen. So kennen wir die Rezepte, als Kinder aus dem Schatten der Merrell Barracks. Alles authentisch – bis hin zur Präsentation im Basket und Backpapier. So fliegt das Turkey-Sandwich (6,95 Euro) ein. Die Sauce gibt’s zum selbst dosieren. Einmal eher fruchtig, einmal eher scharf. Die erste passt genial zum Turkey, der aber an sich so herzhaft und saftig rüberkommt, dass er gar keine Sauce bräuchte. Zwar mundet die scharfe BBQ-Sauce dem kritischen Gaumen genauso wie die erste, trotzdem dippen wir die Spare Ribs nur zwei mal ein. Wir wollen sie pur.