Sushi Edo

Sushi ist in Nürnberg so was wie eine heimliche Spezialität. Immerhin kommen pro Jahr etliche Tausend Messegäste aus Tokio nach Franken. Und die wollen auch mal wie daheim essen. Dementsprechend hoch ist der Anspruch von Tran Van Hai an sein Restaurant. Der Mann hat zudem ein gutes Gedächtnis. Fast drei Jahre lang waren wir nicht mehr da, doch nach ein paar Minuten erkennt er uns wieder: „Darf’s ein Glas vom Bergel-Riesling (0,2l, 5,20 Euro) sein?“ – Von dem haben wir damals eine ganze Flasche getrunken und er schmeckt nach wie vor brutal fruchtig. Ein idealer Begleiter zu unserer Bento-Box (21,50 Euro) mit Sashimi, Sushi, Tempura (gebackene Teigtaschen) und gebratenem Lachs. Die Portion hätte locker für zwei Personen gereicht.

Trotzdem gibt’s noch eine Runde Sushi hinterher. Die Sake Kawa Maki (gebratene Lachshaut und Gurke, 6,50 Euro) besteht aus zehn Happen, die zu Mittag auch mal als ganze Mahlzeit durchgehen. Die Lachshaut ist superkross, der Reis ordentlich saftig. Überhaupt gefällt uns die Frische der Speisen. Alles ist herrlich appetitlich angerichtet und mit viel Geschick arrangiert. Das gilt vor allem für unser Ichiban Maki (Lachs, Mango, Rucola und Frischkäse, 6,50 Euro), das wir auf einer Hälfte ohne Lachs bestellen. Es mag eben nicht jeder rohen Fisch. Der Sushi-Meister hat Verständnis dafür und füllt die lachsfreie Seite auf Nachfrage mit gebratener Hühnerbrust. Flexibilität ist eben alles. Machen wir es kurz: Aus dem Glas vom Riesling wurde wieder eine Flasche und das „Sushi Edo“ sollte man öfter besuchen als alle drei Jahre.