Stuttgarts Kochschulen im PRINZ-Test: Die Landfrau

PRINZ testet für euch die Kochschulen Stuttgarts! Mit der Landfrau kochen wir uns in den Orient!

Die Landfrau: Orientalische Küche


Direkt in Stuttgart bietet uns die Landfrau abwechslungsreiche Kurse in ihrer neuen Location in der Landhausstraße an. Als hätte sie es geplant und sich genau diese Straße ausgesucht, doch nein, ihre Kochschule im Souterrain eines Wohnhauses war ein absoluter Glücksgriff: Mit viel Arbeit und Liebe entstand nun im Mai 2016 ihr eigenes kleines Reich, in dem sie ihrer Leidenschaft ein Zuhause geben konnte. Bisher kochte Birgit Neußer, alias Die Landfrau, in ihrem Haus, doch dort wurde es zu eng. PRINZ besuchte für euch den ersten Kochkurs, der in den neuen Räumlichkeiten stattgefunden hat. Es wird orientalisch!

Die Landfrau ist viel unterwergs: mit ihren liebevoll gestalteten und hausgemachten Produkten besucht sie Food-Messen, gibt Flüchtlingskindern Kochunterricht und besucht jede Woche ein Unternehmen, in dem sie ebenso Kochkurse gibt. Alle Infos zu Buchungen für ein Event und den anstehenden Kochkursen gibt es auf ihre Webseite. Außerdem bietet die Landfrau zum Beispiel Einkochkurse an, bei denen ihr nicht nur Marmelade herstellt, sondern auch Pestos, Grillsaucen oder eingelegtes Gemüse. Besonders toll für den Sommer ist ihr „Sommernachtstraum“ Kochkurs mit Wiesenkräutern, Homemade Lemonade und frischen Zutaten. Im Kurs „Gemüsegarten“ geht es mit heimischem Gemüse auf kulinarischen Exkurs. Ihr Wissen gibt Birgit mit einer Leidenschaft weiter, die sie von Kind auf von ihrer Mutter mitbekommen hat. Als Kind einer Weltenbummlerin und nun selbst auch viel und gerne in der Welt unterwegs, zeigt sie uns in ihrem orientalischen Kochkurs, welche Vielfalt wir in unsere Küche zaubern können.

Angekommen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln finden wir uns zusammen mit 15 anderen Kochlehrlinge in der neuen Küche ein. Mit einem leckeren perlenden Sekt wird auf das Zusammenkommen angestoßen, als gerade frisch gebackenes Fladenbort den Raum mit seinem Duft erfüllt. Und lange müssen wir auch nicht warten, bis wir dieses kosten dürfen. Die Landfrau hat drei kleine Kochstationen aufgebaut, an denen wir gleich kochen werden. Das Menü inklusiver Rezepte liegt ach schon im Speiseraum an der wunderschön orientalisch gedeckten Tafel bereit. Dort begeben wir uns nach dem Willkommenstrunk auch hin. Am Kopf der langen Tafel steht unsere Lehrerin mit einer Tafel, auf welcher die Gerichte, die wir zaubern werden aufgeschrieben sind. Mit vielen Details zu den Gerichten präsentiert sie uns diese und anschließend lernen wir noch am Tisch, wie man einen köstlichen Minztee aufgießt. Zudem die Theorie zu eingelegten Zitronen: denn diese werden wir heute verwenden und sie sind fester Teil der orientalischen Küche. Und los geht es mit unserem wunderbar duftendem Menü:

  • Minztee
  • Vorspeisen:
    Dukka (gerösteter Sesamdip)
    Foul (eine Art Bohnensalat)
  • Hauptgänge:
    Gemüse-Tajine mit grünen Oliven und Salzzitronen
    Huhn mit Backpflaumen, Honig und Zimt
    Cous-Cous mit gerösteten Ceshews und Cranberries mit Joghurt
  • Nachtisch:
    Orientalischer Obstsalat mit gebackenen Kochbananen-Scheiben

Wir beginnen mit dem Schneiden des Gemüses für die Gemüse-Tajine, die einfacher nicht herzustellen ist: Einfach alle Zutaten klein schneiden, zu einem „Gemüselagerfeuer“ auftürmen, mit der würzigen Flüssigkeit übergießen und in der Tajine aus dem Orient im Backofen garen lassen. Schnell kommen wir schon zu unserer Vorspeise, einem Sesamdip. Zusammen mit Kernen und Nüssen wird Sesam angeröstet und dann mit in Olivenöl getauchtes Faldenbrot gegessen. Richtig lecker und ein perfekter Snack für Gäste! Mit dabei sind auch die leckeren Marmeladen, Saucen und Chutneys der Landfrau, die wir dazu kosten dürfen. Gefolgt von einer Art Kichererbsen-Bohnensalat, welcher traditionell zum Frühstück gegessen wird, schmecken wir die ersten Aromen. Immer reichlich mit dabei ist die Petersilie: von ihr kann es gar nicht genug geben! Als zweites Hauptgericht gibt es Huhn mit Backpflaumen, Honig und Zimt. Lecker marinierte Hühnerschlegel finden sich neben unserer Gemüse-Tajine wieder, die zuvor natürlich noch mit einer Marinade verfeinert wurde. Auch getrocknete Früchte werden in den Ländern des Orients viel verwendet und so finden sich in unserem Gericht saftige Pflaumen wieder.

Das wohl einfachste Gericht, welches aber nichtsdestotrotz einfach lecker ist, ist das Cous-Cous: Kurz mit heißem Wasser zubereitet, stellt dies eine Beilage zu unserem Hauptgericht dar. Verfeinert mit Cashews und Cranberries ein kleiner PRINZ-Favorit des Abends. Zusammen mit Joghurt und Gurken einfach perfekt und frisch! Schnell ist zudem unser Nachtisch gezaubert: Wir höhlen die Hälften einer Wassermelone aus und füllen diese mit Erdbeeren, Mango und Orangen, geben Minzblätter (ebenso gerne gesehen im Orient) und köstliches Orangenblütenwasser hinzu. Außerdem lernen wir was genau der Unterschied von Bananen und Kochbananen ist und wie man diese schält und zubereitet.

Mit viel Spaß und Freude wird hier gekocht. Wir lernen unbekannte Gewürze kennen, schnuppern an Töpfchen und bekommen direkt Lust den türkischen, indischen und afrikanischen Laden zu besuchen, wo Birgit Neußer all die tollen Zutaten erstanden hat. Mit Pflaumen aus Italien, Meersalz aus Frankreich und Lorbeerblättern aus Neuseeland macht sie uns Lust in ein Flugzeug zu steigen und die Welt zu entdecken und in Marokko auf einen Gewürzmarkt zu gehen. Nach all diesen Eindrücken werden unsere Gerichte auf die Speisetafel gestellt und gesellig kann jeder sich von dem Essen auftun. Hier ist wirklich jedes Gericht der Hauptdarsteller und keines tritt zurück, denn alles wurde verfeinert mit leckeren Saucen, Gewürzen und Röstaromen, sodass kein Gericht nur als Nebendarsteller fungiert. Langweilig wird unserem Gaumen absolut nicht!

Satt und glücklich dürfen wir noch beisammen sitzen, in dem hübschen Kochbuch der Landfrau blättern und die vorher verköstigten, hausgemachten Chutneys und Co. einkaufen. Wir haben uns drei Töpfchen mitgenommen, die sicher viel zu schnell aufgegessen sein werden.

Fazit: Unser erster Eindruck der orientalischen Küche: würzig, lecker und vor allem recht simpel und schnell. Hier muss man nicht ewig in der Küche stehen, um ein leckeres Essen zu zaubern. Wir haben uns sehr wohl bei der Dame im gepunkteten Kleid gefühlt und viel gelernt, das wir auch zu Hause super umsetzen können.  

Bewertung: 5/5

Mehr zu unserem Kochkurs-Test und welche Kochkurse wir noch besucht haben, erfahrt ihr hier.

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