Aber Sie lieben die Stadt immer noch?
Ja, ich liebe den Schlossgarten! Ein grünes Juwel mitten im urbanen Raum. Welche andere Stadt hat das schon? Großartig ist es auch, bewaffnet mit Eiskugeln vom Pinguin am Eugenplatz zu sitzen und über die Stadt zu blicken. Den besten Zwetschgenkuchen gibt es für mich im Café Grand Planie. Aber man muss ihn gegen die Tauben zu verteidigen wissen. Bier lässt sich immer noch am besten im Café Weiss trinken. Auch wenn die Gummikuh auf den obligatorisch gereichten Crackern eine Herausforderung darstellt.
Wäre dein Alter Ego Rico Sander auch dort anzutreffen?
Rico würde sich wohl eher zu Hause einschließen. In völliger Harmonie mit seinen Computern und Zahlen. Vielleicht könnte man ihn mit einer Kugel Eis ans Tageslicht locken. Oder einer spannenden Vorlesung an der Uni.
Die SOKO Stuttgart wird zu großen Teilen im Römerkastell gedreht. Konnten Sie bei Ihrer Arbeit dennoch neue Seiten der Stadt entdecken?
Oh ja! Das Innenleben vieler Stuttgarter Villen wäre mir wohl verborgen geblieben. Auch der Überlauf einer Kläranlange zählt, rein geruchstechnisch, zu den Highlights. Seltsam finde ich es, an Orten zu drehen, die ich aus meiner Jugend kenne. Im Hintergrund rauscht das Filmset mit all seiner Emsigkeit und vor einem liegen die Erinnerungen vergangener Tage.
Sie lebten einige Jahre in Wien. Wollten sie immer nach Stuttgart zurück?
Naja… es war einfach relativ unwahrscheinlich für mich, hier Arbeit zu finden – gedreht wird hauptsächlich in Berlin, Hamburg, München und Köln. Ich hätte nie damit gerechnet, dass ich eines Tages im Kessel eine Serie drehen werde.
Wie war es, nach den Wiener Jahren in die Heimat zurückzukehren?
Zwischen den Wiener Jahren und der SOKO Stuttgart lag auch noch ein Gießener Jahr. Nach Wien empfand ich Stuttgart immer als sehr klein, nach Gießen dafür als sehr groß.
Worin unterscheiden sich Stuttgart und Wien?
Ich glaube, darüber könnte ich Bücher schreiben. Sagen wir einfach, die beiden Städte verhalten sich wie Marschmusik und Walzer.
SOKO Stuttgart, SOKO Wien, ein Tatort-Gastspiel… woher kommt Ihre Affinität zum Krimi?
Das deutsche Fernsehen dreht nun mal viele Krimis. Aber ich mag sie auch sehr. Im Krimi geht es um die Wurst, um Leben und Tod. Und es gibt was zu Knobeln. Ich lese zurzeit mit großer Euphorie die Wallander Romane von Henning Mankell, die bisher an mir vorübergegangen sind. Wenn sich ein Krimi auf die Psychologie seiner Figuren stützt… was will man mehr?
Das Gespräch führte Björn Springorum
Ist Benjamin verwandt mit dem berühmten Max Strecker?
Freue mich auf Ihre Rückantwort. Danke!
Hallo Margot, da können wir auch nur bei Wiki schauen 😉
Max Strecker war sein Opa, desse Sohn Frank Strecker sein Vater.