Wer mit der S-Bahn in Zeilsheim ankommt, der kann manchmal auf der Straße unterhalb des Bahnsteigs kleine Schraubenzieher finden. Insider wissen sofort: Die haben Tüftler von Modellrennbahn-Flitzern verloren. Das ist eine heiße Spur zu Marcel Weeren. Einen guten Kilometer vom Bahnhof entfernt findet sich sein Slotcar-Paradies. Im Racewaycenter betreibt er zwei Bahnen. Eine Strecke ist 40 Meter lang, die andere 51, dazu bietet Weeren alles an, was Modellrennbahn-Fans brauchen, von den bekannten Carrera-Systemen bis zu seltenen Kleinserien. Ein Kindheitstraum? „Ich hatte zwar als Kind eine Carrera-Bahn, aber dass daraus mal so etwas werden würde, war nicht geplant.“ Als Jugendlicher ist Weeren ein begeisterter Motorradfahrer, schraubt sich die Maschinen zum Teil selbst zusammen und rast damit durch die Gegend. Dann erkrankt er an Arthrose. Motorradfahren geht nicht mehr. „Ich habe ein Hobby gesucht, dass mit Technik, Geschwindigkeit und Wettbewerb zu tun hat“, sagt er. Dreißig Jahre nach seiner ersten Carrerabahn kauft er sich eine zweite. Die Idee zum Aufbau des Rennbahn-Centers entsteht. Tüfteln, Basteln, Erfahrungen weitergeben und sich jenseits von Vereins – meierei mit anderen Slotcar-Begeisterten (vom „Teppichrutscher“-Amateur bis zum Rennserien-Profi) messen, das macht Weeren nun seit fast sieben Jahren. Die Rennbahn ist an sechs Tagen die Woche geöffnet. Durch Vermietungen, Veranstaltungen und den Laden finanziert sich das Projekt, davon leben kann Marcel Weeren aber nicht. Das ermöglicht ihm sein zweiter Job als Informatiker.