Patron Peter Rock hat seine Idee von einem Restaurantkonzept verwirklicht und seiner Vineria den entscheidenden Schliff verliehen, von einer gehobenen Weinbar mit Speisekarte hin zu einem gehobenen Restaurant mit passenden Weinen aus aller Welt. Die Lust an der Qualität und die Leidenschaft für das Wohlbefinden seiner Gäste treiben Rock an und haben ihn veranlasst, mit Pedro Kimmig und Maria Utzeri zwei neue Köche anzustellen, die der Qualität der Gerichte noch einmal ein höheres Niveau verliehen haben.

Schon das Octopus-Carpaccio beweist die sensorische Intelligenz des jungen Kochs, der einst im Schindlerhof gelernt und dann in einem Sternelokal in Köln seine Meisterschaft errungen hat. Die Texturen aus der Säure der Zitrone, dem Essig und den Staudenselleriestücken als Topping greifen ideal ineinander und werden vom 2008er Bianco di Custoza mit seinen frischen „grünen“ Tönen stimmig umspielt. Auch der Zackenbarsch auf Spargelrisotto mit gebratenen Steinpilzen hält das qualitative Niveau. Kimmig gelingt es, in den Gerichten klare aromatische Verortungen anzulegen. Die eher milden, weißen Zutaten Reis, Fisch und Spargel werden von dem erdigen Steinpilz unterstützt und sensorisch angehoben. Das gilt in gleichem Maße für das optimal medium gebratene Rindefiletsteak mit Steinpilztortelloni an Tomatensoße und Buttergemüse. Vor allem die hausgemachte Pasta mit ihrer Pilz-Risotto- Füllung verleiht dem Gericht sein gewisses Etwas. Die Kombination mit dem mächtigen Steak gelingt, weil zum einen die Produkte selbst von überzeugender Qualität sind und zum anderen, weil der geschickte Einsatz von Gewürzen wie Rosmarin die Brücke zwischen den Zutaten bildet.

Dazu sei der kraftvolle, aber stets schmelzige 2004er Crianza empfohlen. Ein Wein, wie gemacht für die Vineria: Wuchtig, mit Klasse und auf hohem Niveau, das noch immer genug Potenzial für mehr beinhaltet. Charakterzüge, die ganz nach oben führen.