BrotZeit

Glücklich hätte BritPop-Gott Morrissey sicherlich nicht dreingeschaut. Angesichts von Sülze mit Brot und Zwiebel-Essig-Dip (5,20 Euro) hätte wohl selbst sein Abbild auf der Schallplattenhülle hinter dem Tresen das Gesicht verzogen. Aber nur, weil er Vegetarier ist. Ich hingegen bin das nicht und gerate daher auch in Entzücken beim Genuss der von Sven Hopfgärtner nach einem Rezept seiner Mutter hausgemachten fränkischen Spezialität. Die ist fett und deftig, ohne dabei schwer und mächtig zu wirken. Fast in lockerem Verbund warten die einzelnen Zutaten gerade an Sommernachmittagen wie heute auf genussvollen Verzehr. Hopfgärtner und Tuba Senol sind Quereinsteiger im Gastrogeschäft. Keine Köche, keine Wirtskinder. Junge Kreative mit Ideen und Leidenschaft. „Wir haben uns von vielen Dingen inspirieren lassen“, sagt Tuba lächelnd. Von fränkischer Küche, gutem Bier und Brot von „Hilde’s Backwut“, das schmeckt man.

Aber auch von der Idee, etwas Anderes zu machen. Ein Imbisskonzept, das das Beste aus dem Regionalen herausholt. Damit passen sie perfekt in die erblühende Kneipenlandschaft der Klaragasse. Alles richtig gemacht. Und vor allem: Alles hausgemacht. Auch die „Schwemmklöslasuppe“ (3,80 Euro), die zwar ein wenig mehr Würze vertragen hätte, aber durch den Verzicht auf sämtliche künstliche Beschleuniger überzeugt. Hopfgärtner hat zwei Leidenschaften: Die Küche seiner fränkischen Heimat und die Musik von Morrissey – beides teile ich mit ihm, gerne und häufig. So ist „Meat“ okay, nicht „Murder“.

BrotZeit
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