„Musik einfach sein lassen, geht nicht!“

Er gehört zur Magdeburger Musikszene wie der Glühwein in die Adventszeit: DJ Wakko. DJ der ersten Stunde, Produzent, Ehemann und Familienvater. Wie er das alles unter einen Hut bekommt, verriet er uns im urbanite-Interview.

Wakko, du bist jetzt seit vielen Jahren DJ. Was ist dein Geheimnis?

Ich spiele nur Musik, die mir gefällt. Ich würde nie etwas spielen, nur weil es gerade angesagt ist. Als DJ trägst du eine Verantwortung, du bist immer auch ein Stück Musikerzieher.

Denkt man als Familienvater und Ehemann nicht auch mal über Abschied nach?

Ich habe das Auflegen schon reduziert. Vorher habe ich ja jedes Wochenende in der ganzen Republik gespielt. Jetzt bin ich meist einmal im Monat im prinzzclub°. Aber die Musik einfach so sein zu lassen, das geht nicht. Sie ist meine Leidenschaft.

Wie kam es zu dieser Leidenschaft? 

Angefangen habe ich zu meiner Schulzeit auf Schülerdiskos. So richtig als DJ bin ich seit 1994 dabei. Zuerst habe ich vor allem Acid aufgelegt. Zum House kam ich erst später durch einen Besuch im Club Stima in Stendal. Ich war von dem Sound dort absolut begeistert. Inzwischen spiele ich House, Electro und NuDisco.

Heutzutage legt kaum mehr jemand mit Platten auf – auch du nicht. Ist dem DJ-Dasein damit was verloren gegangen?

Klar ist das Feeling beim Plattendrehen ein ganz besonderes, echtes. Aber für mich war der Sprung von Vinyl zu CDs und später zum Mac einfach konsequent. Zum Beispiel, um meine selbst produzierten Songs anzutesten. Außerdem gibt mir die Technik viel mehr kreative Möglichkeiten als früher, wo du eine Platte vereinfacht gesagt einfach nur durchlaufen lassen konntest.

Würdest du sagen, dass mit den heutigen technischen Möglichkeiten jeder DJ sein könnte?

Es braucht mehr als nur die Technik. Als DJ musst du ein absolutes Faible für Musik haben. Du musst sie lieben, fühlen und ausleben. Du gibst bei jedem Auftritt einen Teil von Dir. Und nur dann nimmst du die Leute mit.

Wie bewertest du als „Urgestein“ die heutige DJSzene in Magdeburg?

Ich sehe die Entwicklung auf jeden Fall positiv. DJane Ember Dee zum Beispiel kenne ich, seit sie sich ihre erste Platte gekauft hat. Auch freue ich mich, jedes Jahr in der Presse von neuen Partymachern zu lesen, die alles neu, anders und besser machen wollen. So habe ich auch angefangen. Und aus manchen Ideen sind über die Jahre feste Institutionen geworden, zum Beispiel Klub Elektrik.

Du gehörst seit der ersten Stunde zum prinzzclub°-DJ-Team. Wie kam es zu dieser engen Zusammenarbeit?

Ich kannte Guido von Housepartys in der Goethestraße, wo ich damals aufgelegt habe. Er fragte mich eines Tages, ob ich nicht Lust hätte in seinem Club aufzulegen, den er eröffnet. Und in den letzten elf Jahren konnte ich mich im prinzzclub° super verwirklichen.

Was ist das Schönste am DJ-Dasein?

Zu wissen, welcher Track als Nächstes kommt, auf den Übergang hinzufiebern und die Reaktionen des Publikums zu beobachten.

Gibt es dennoch Träume, die für dich als DJ offen geblieben sind?

Nein. Ich bin viel rumgekommen, habe tolle Locations und Menschen kennengelernt. Zweimal habe ich zum Beispiel beim SonneMondSterne-Festival gespielt. Und mit den Berliner DJs Divinity und Maringo habe ich ein eigenes Label gegründet, CDs und Schallplatten veröffentlicht.

Am 27. Dezember steigt wieder die State of House- Party im prinzzclub°. War das deine Idee?

Ja, darauf freue ich mich immer besonders. Es ist mittlerweile eine echte Tradition und macht jedes Jahr wieder viel Spaß. Da krame ich dann die alten Schätze aus meiner Liedersammlung raus und spiele quasi das Beste von damals bis heute.

www.djwakko.de
www.prinzzclub.de

Wir verlosen 2×2 Freikarten für „State of House“ am 27. Dezember ab 23 Uhr im prinzzclub°. Kommentiert hier, schreibt eine Mail an Bitte aktivieren Sie JavaScript um diese E-Mail-Adresse anzuzeigen. oder nehmt am Gewinnspiel teil.