Man wäre ja fast geneigt zu fragen: Wer braucht in dieser Stadt noch ein Thai-Restaurant? Wo gibt es noch Unterscheidungsmerkmale zu all den anderen, die laut Eigenaussage original und authentisch und frisch und ohne Geschmacksverstärker kochen? Das „Mai Thai“ gibt zumindest teilweise eine klare Antwort darauf: Hier! Wie das berühmte New Yorker Bügeleisen-Gebäude steht das zweistöckige Restaurant an der Spitze der Straßengabelung. Von beiden Seiten strömt das Licht durch die Fenster in den Gastraum, der einfach und ohne zu viel Folklore gehalten ist. Sehr einladend, allein optisch. Drinnen begegnet uns der unglaublich freundliche Service mit fast zenbuddhistischer Gelasseneheit. An der zum Lokal hin offenen Kochstelle lachen sich die Köchinnen gegenseitig zu, während sie einen Teller nach dem anderen in das gut gefüllte Restaurant schicken.

Die Karte hält leider keine Besonderheiten bereit, es ist die fast schon typische, bessere Thai-Lokal-Auswahl. Hier könnte man durchaus noch nacharbeiten und ein paar Spezialitäten der Heimatregion der Köchinnen anbieten. Das Pad See You (gebratene, große Reisnudeln mit Brokkoli, Chinakohl, 11,50 Euro) mit Garnelen überzeugt aber mit herrlichem Aroma der frischen Kräuter, im heißen kurz und knackig gebratenem Gemüse und einer guten Qualität der Garnelen. Natürlich gibt es auch eine etwas günstigere Mittagskarte und einen Take-Away-Service, aber entscheidend ist, dass das „Mai Thai“ wirklich gutes Thai-Food mit einer Service-Freundlichkeit verknüpft, die wirklich außergewöhnlich ist. Ein angehender Thai-Klassiker!