Das Restaurant des DB-Museums hat sich in Schale geschmissen. Genauer gesagt: in Schalen. Denn die neuen Pächter haben dem Ex-„Lessing“ ein spanisches Konzept verpasst, das authentische Tapas und weitere iberische Spezialitäten bietet. Die werden ja bekanntlich in kleinen Schälchen serviert. Der wunderschön designte Gastraum in stilvollem Look will uns mit spanischer Küche und Cocktails locken. Nun ist nicht nur die spanische Staatskasse, sondern auch die Küche seit jeher arm an Finesse und ertränkt sich gerne in Kalorien. Daraus machen die Köche aber erstaunlich viel.

Waren die Albondigas (4,40 Euro) und die Patatas Bravas (2,90 Euro) noch gut, verließ die Köche bei den anderen Tapas der gute Vorsatz. Die panierten Gemüsesticks (3,60 Euro) wirkten am Testtag zu weich und fettig, der Manchego-Käse (zu 4,60 Euro) war okay und die Scampi mit Kräutern und Knoblauch (5,30 Euro) schwammen in – genau: Knoblauch-Öl. Typisch, denn die spanische Küche kann selten mehr, aber das „Tinto“ in Zukunft hoffentlich schon.