Im ersten Augenblick fallen die Veränderungen gar nicht auf. Ist auch klar, denn nach wie vor ist die gelassene Ruhe des Ortes das Erste, das die Sinne rührt. Eine klosterhofähnliche Stille liegt an diesem Sommernachmittag über dem schönsten Biergarten der Innenstadt. Dann erst fallen die beiden Terrassen auf, auf denen Zeitung lesende Mitdreißiger erhöht sitzen oder Radler trinkende Freundinnen in Sonnenliegen fletzen. Der Biergarten wirkt aufgeräumter und strukturierter als zuvor.

Es gibt feines fränkisches Landbier und Übliches vom Grill, wobei meine sechs Nürnberger richtig lecker schmecken, der Kartoffelsalat (6,20 Euro) jedoch ein wenig fad ist. Ein kulinarischer Hotspot wird der Kulturgarten sicher nicht werden. Muss er auch gar nicht. Christoph Zielke weiß das, er hat dem Ort genau den Schliff gegeben, den er gebraucht hat. Er hat an der Oberfläche gekratzt und dadurch Tiefgründiges verändert: Der Blick auf die Seele dieses Ortes ist jetzt noch klarer.