Café Arte

Ein Restaurant in einem Museum zu führen, ist keine einfache Angelegenheit. Die Gäste und Öffnungszeiten sind speziell, das Ambiente oft genug uncharmant. Albert Fischer weiß das natürlich. Daher haben er und Geschäftsführerin Andrea Deindörfer das Essen wie den Star einer Ausstellung in den Mittelpunkt gerückt. Fischers moderne Alpenküche ist dafür auch bestens geeignet. Sie ist modern, weil sie traditionell ist. Sie ist schlicht, weil sie klar auf den Punkt kommt. Und sie ist überwältigend, weil er aus jedem Gericht ein Erlebnis macht. So geht Museumsrestaurant heute.

Schon die Frittatensuppe (5,50 Euro) beweist das. Ich will die Brühe am liebsten trinken, nachdem die reich mit Gemüsefäden und Frittaten gefüllte Suppe gegessen habe. Reichhaltig und fein zugleich, das muss man erst einmal schaffen. Eine Spezialität Fischers sind Innereien. Also ran an die Kalbsbeuscherl mit Semmelknödel (8,50 Euro). Lunge und Herz werden weich gekocht und mit einer wunderbar rahmig-sauren Soße serviert. Essig-, Senf- und Sardellenaromen prägen das Gericht, die frisch geformten, nach Kräutern und Zwiebeln duftenden Knödel sind schlicht großartig. Noch ist das Restaurant im Museum ein Geheimtipp, aber das wird sich ändern. Ein ähnliches Preis-Leistungs-Verhältnis sucht man andernorts vergebens, und Albert Fischers kulinarischer Ausstellungskatalog wird in Zukunft sicher viel mehr Seiten enthalten. Es wächst etwas heran im Untergrund des Museums. Leider ist es nur bei Tage sichtbar.

Café Arte
Kartäusergasse 1
90402 Nürnberg
Map data © OpenStreetMap contributors, CC-BY-SA
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