Der Leipziger Platz ist kein Schmuckstück: Glas, Beton, kalte Modernität. Und wenn man dann im aufwändig gestalteten Gastraum des Baccarat sitzt und durch das Panoramafenster nach draußen blickt, kommt man sich vor wie in einem Märchenschloss. Elegant und lebenshungrig wirken die lederbezogenen Stühle, Tische aus dunklem Holz und die vielen Kronleuchter. Mediterrane Atmosphäre mal anders. Ein wenig dekadent, aber sehr stilvoll. Chef Athanasios Efthymiou hat sich konsequent an den stylischen Restaurants seiner Heimat orientiert und eigens einen griechischen Architekten engagiert. Im Baccarat findet das moderne Griechenland statt: Brokkat, Gold und Pomp, die nichts mit den Klischee-Tavernen zu tun haben, die immer noch das Bild dieses Landes prägen.

Chefkoch Andreas Mayrhofer überträgt die Andersartigkeit auf die Küche. Die Karte ist kurz, Fischgerichte sind in der Überzahl und Efthymiou verfügt über eine stattliche Auswahl hervorragender griechischer Weine, die sonst selten zu bekommen sind. Der sehr gute weiße Ktima Gerovassilou passte dann auch hervorragend zum „Duett of Baccarat“. Doraden- und Wolfsbarschfilet gehen dabei mit Sprossengemüse, Basmatireis und einer Limonensoße eine herrlich frische Liaison ein. Einfach zubereitet, unprätentiös serviert und mit einer guten Weinempfehlung versehen: Die Griechen können auch konkret.