Schmuck & Gerät

Simone Geißlers (35) Weg zur Schmuck- und Gerätschmiedin führte sie zunächst von Beilngries nach Nürnberg, wo sie nach ihren Gesellenjahren in die Akademie der Bildenden Künste eintrat. Vor rund zwei Jahren eröffnete sie schließlich ihre Werkstatt im ehemaligen „Irrer Bad“ am Weinmarkt. Damals ging ein Hutschenreuther- Teller ihrer Mutter zu Bruch. Eine glückliche Fügung, denn die Scherben schliff und fasste sie in Silber, um daraus Ohrringe und Anhänger zu fertigen. „Scherben bringen doch Glück, sagt man. Also werfe ich sie auch nicht in den Müll, sondern mache was daraus. Ich finde es immer schade, alte Schätze aufzugeben,“ entgegnet sie dem gegenwärtigen Trend, Altgold zu verkaufen.

Ihre Alternative: „Sie wickelt alte Goldringe in Silber ein, als wäre es ein Verband. Nur die Steine oder besonders markante Elemente erhält sie der Form nach und bewahrt so im Kern die Geschichte des Schmuckstücks. Ursprünglichkeit bedeutet der ruhigen und zauberhaften Simone viel. So legt sie fertig polierte Ringe mit einem Hämatit (Blutstein) in eine Sepia- Form und verschmilzt sie darin mittels flüssigem Silber. Eine uralte Technik. „Ich liebe das Amorphe,“ sagt sie und springt in Gedanken schon weiter, greift ein paar Ohrringe, die aus beidseitig geschliffenen Steinen bestehen, die an hauchdünnen Silberketten verschnürt sind.

Wie entsteht sowas? „Aus Erlebnissen des Alltags oder ich arbeite einfach drauf los.“ Dann kann schon mal ein Armreif entstehen, der wie ein Kabelbinder funktioniert, ein Paar Eheringe zum Zersägen oder ein Kerzenständer, der auf seinem eigenen Schatten steht: „Zauberei,“ flüstert sie.

Schmuck & Gerät
Irrerstr. 1
90403 Nürnberg
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