Es ist an der Zeit, an dieser Stelle einmal etwas klarzustellen: Sushi ist eine Zubereitungsform, die mehr als alle anderen Dareichungsformen konsequente Produktfrische erfordert. Ich will dem renommierten Restaurant nichts unterstellen, aber diese Hoso-Maki, gefüllt mit Lachs, Krebsfleisch und Omelett, hatten mit der Kunst japanischer Küche so viel zu tun wie der Bauer Heinrich mit der Rock’n’Roll Hall Of Fame.

Schon die Miso-Suppe war ein Graus aus zusammengeworfener, bitterer Wakame und latschigen Tofu-Stücken. Die Maki-Rollen widersprachen jeder Vorstellung von Geschmack. In pampigem, zudem schlampig gerolltem Reis fanden sich Inhalte, die geschmacklich trotz ihrer Unterschiedlichkeit nicht auseinander gehalten werden konnten. Auf diese Weise schadet man nicht nur die Geschmacksnerven der Gäste, sondern der gesamten japanischen Esskultur. Niemand will eine ideenlose und qualitätsfreie Kopie des Originals.

Andere Restaurants sind dem Nagoya weit voraus. Da ist viel Anstrengung nötig, den Anschluss zu schaffen.