Tucherhof

Der Tucherhof ist der vielfältigste unter Nürnbergs Biergärten. Optisch gut getrennt passen sich Service- und Selbstbedienungsbereich der romantischen Hofanlage harmonisch an. Das Anwesen ist top saniert und die Bedienung sehen in ihren Dirndl grad fesch aus und sind aufrichtig freundlich und schnell. In den schattigen Lauben schmecken die Speisen besonders gut. Das Bier wird im Steingut serviert und bleibt so besonders lange kühl.

Die Emmerts haben den Tucherhof zurück nach Franken gebracht. Das fällt auch in den Gasträumen auf. Heimelig, bäuerlich, fast ländlich wirkt die Deko. Es riecht nach Braten, das Holz knarzt, es stellt sich sofort ein Wohlgefühl ein. Ganz kann das Schäufele (9,60 Euro) dieses Gefühl nicht bestätigen. Es ist ofenfrisch und knackig, aber lässt ein wenig Finesse vermissen. Gerade von der Soße hatte ich mir mehr eigenständigen Charakter erwartet, schließlich steht die Schwiegermutter von Rene Emmert selbst in der Küche.

Alles im „Tucherhof“ ist von fränkischer Gasthaus-Tradition geprägt. Hausmusikabende und die Bauern-Schlachtschüssel immer mittwochs werden den Gutshof gerade im Herbst und Winter zu einem echten Ausflugsziel machen. Ein Wirtshaus am Rande der Stadt, das so gar nicht mehr städtisch ist. Ein solches Refugium geschaffen zu haben, ist vielleicht die größte Leistung der Emmerts. Neben dem virtuosen Zitherspiel der Chefin.

Tucherhof
Marienbergstr. 110
90411 Nürnberg
Map data © OpenStreetMap contributors, CC-BY-SA
Teilen

Schreibe einen Kommentar