Geht im Dortmunder Kreuzviertel auch nur irgendetwas ohne Fußball und TV? Das Kunstund
Weincafé „Kawado“ hielt nicht lange durch. Deshalb wunderten wir uns schon ein wenig, dass „lil“ Kitchen“ am gleichen Ort mit Ausstellungen und Lesungen wieder auf Kultur setzt. Aber das Ambiente gibt sich lässiger als beim Vorgänger. Das Konzept deckt mit Frühstück am Wochenende bis 17 Uhr, Lunch, Kuchen und Coffee to go die Bedürfnisse des Kiezes ab. Und die Crossover-Küche stellt sich schon bei Kleinigkeiten wie Currywurst mit Limetten und Chili, Thai-Suppe und Rote-Bete-Carpaccio breit auf. Die mediterrane Kartoffelsuppe überzeugt durch wohldosierte, bissfeste Einlagen. Und die Garnelen auf Balsamico-Linsen sind nicht nur richtig gut gelungen, sondern auch üppig portioniert. Da bleibt kaum noch Platz für das zarte Hühnchen in Orangensauce, das Chilis und rote Zwiebeln leicht und lecker schärfen. All das kommt so sympathisch rüber, dass wir sagen: Könnte klappen – auch ohne Fußball im TV.