Das Ruhrgebiet kann so verwunschen sein. Fährt man südlich der Ruhr von Kupferdreh in Richtung Werden, liegt sie plötzlich mitten im Grünen links am Wegesrand: die Villa Kunterbunt. Aber Pippi Langstrumpf muss wohl schon vor langer Zeit ausgezogen sein, und deshalb entpuppt sich das gelbe Landhaus auch nicht als das befürchtet chaotische Kinderparadies. Im Gegenteil: Den Gast umgibt ein sehr stilvoll gepflegtes Ambiente, dessen bequeme Holzsessel uns besonders gut gefielen. Und auch der geradezu fürsorgliche Service trägt seinen Teil zum feinen Essen in erholsam entspannter Atmosphäre bei. Ob Lammfilet in Balsamicosoße oder Kalbsfilet mit frischen Pfifferlingen: Das Fleisch war wunderbar zart, die Soße sehr geschmackvoll. Und dass Koch und Hausherr Carsten Schmitz den ein oder anderen Lauchzwiebelring unter die kleinen Pilze streute, erhöhte noch unsere Essensfreude, die hier Programm ist. Was außerdem anzumerken wäre: Das Restaurant ist ein Nichtraucher mit Rauchersalon. Und hinter dem Haus verbirgt sich eine lauschige Terrasse.

Udo Ernst