Die Melancholie des Touristen
Dokumentarisches Objekttheater
„Die Melancholie des Touristen“ ist ein kleines Theater-Kino mit viel Erinnerungspatina, ein Traumspiel zarter Dinge, die im Flackerlicht kurz erscheinen: alte Ansichtskarten und Dias, Retro-Apparate, fragile Mechanismen, Miniaturen aus Papier und Blech. Ausgehend von Recherchen in Kuba und im mondänen mexikanischen Badeort Acapulco werden all die träumerischen Illusionen genussvoll dekonstruiert, die Ferienorte zu Paradiesen machen. Hinter deren Fassade wird jedoch allzu oft die harte Realität der dort lebenden Menschen ignoriert. Und es wird danach gefragt, warum wir uns nach etwas sehnen, was es nie wirklich gab.
Oligor y Microscopía entstand aus der Verbindung von Jomi Oligor (Hnos. Oligor) und Shaday Larios (Microscopía Teatro) im Jahr 2013. Ihre gemeinsame Faszination für mechanisches Spielzeug, Maschinen, Licht- und Soundobjekte inspirierte sie zu poetischen Forschungsmethoden nach den Erinnerungen in den Dingen. Daraus entstand 2019 ihre aktuelle Produktion, in der Fiktion und Realität in einer Atmosphäre miteinander vermischt werden, die an Intimität zwischen SpielerInnen und Publikum kaum zu übertreffen ist.
Foto: Oligor y Microscopía