Ohne Leidenschaft gegen Goslar
GSC-Trainer Goran Barjaktarevic setzte auf den „Underdog-Effekt“ und hoffte, dass Magdeburg die Kaiserstädter unterschätzte. Nach drei Minuten kam der GSC zu seiner ersten Ecke, die gefährlich von Peter Endres auf den kurzen Pfosten gezogen wurde. Alexander Scheinpflug setzte den Ball nur knapp neben das Tor von FCM-Keeper Matthias Tischer.
Die Magdeburger Abwehr war in dieser Szene zu Spielbeginn wieder nicht gut sortiert. Diese Baustelle hat Steffen Baugart immer noch nicht lösen können. Er vertraute in der Innenverteidigung auf Bankert und Prest. Die Neueinkäufe Gaebler und Littmann blieben auf der Bank. Es sollte aber die einzige Chance des Tabellenletzten zu Beginn der Partie bleiben. Der FCM machte Druck auf den Kasten von GSC-Torwart Nico Lauenstein. In der 30. Minute konnte der FCM-Neuzugang Lars Fuchs mit einem Schuss ins lange Eck Lauenstein überwinden und mit seinem sechsten Saisontor die 1:0-Führung erzielen. Sein Sturmpartner Radovan Vujanovic hatte zuvor für den 27-jährigen Ex-Jenenser den Ball mit einem direkten Pass aufgelegt.
Spielerisch war es keine Offenbarung des FCM. Im Vergleich zur Leistung im Derby vor einer Woche bauten alle Mannschaftsteile stark ab. Der unbedingte Wille war den Spielern des FCM nicht anzumerken. So landete die erste richtige Tormöglichkeit des GSC aus heiterem Himmel im FCM-Kasten (33.). Die Magdeburger Abwehr hatte nicht aus den Fehlern gelernt. Die Kombination Endres/ Scheinpflug war bei ruhenden Bällen eine Gefahr für die Hintermannschaft des Gastgebers. Nach einem Freistoß aus dem linken Halbfeld zirkelte Peter Endres den Ball genau auf den Kopf von Alexander Scheinpflug, der nur noch etwas Druck hinter den Ball bringen musste, um Tischer zu überwinden.

Foto: Mathias Sichting
Magdeburg konnte kurz vor der Pause wieder in Führung gehen, als Martin Zander einen Eckball von Vujanovic dem Hinterkopf in die lange Ecke köpfte. Übrigens: Zander spielte nur, weil Bauer im Derby gegen den HFC vor einer Woche Rot sah und aussetzen musste. Halbzeitstand 2:1.
Goslar kam besser aus der Kabine. Tischer rettete seiner Mannschaft in der 53. Minute mit einer tollen Parade gegen Andreas Binder die Führung. In der Folge übernahm der FCM wieder das Zepter. Die Chancen häuften sich. Die Zuschauer sahen Einbahnstraßenfußball in der MDCC-Arena, aber keinen weiteren Treffer. Die drei Punkte blieben in der Landeshauptstadt. Gegen einen hochkarätigen Gegner hätte der fehlende Wille und das Auslassen von Torchancen mehr Konsequenzen gehabt. Am kommenden Wochenende muss der FCM im Landespokal in Klötze antreten. Mit einem klaren Ergebnis kann die Mannschaft ihre Fans, die vom knappen Ausgang der Partie gegen den GSC enttäuscht waren, wieder versöhnen.
Magdeburg: Tischer – Probst, Bankert, Prest, Neumann – Tüting (76. Verkic), Racanel (89. Brendel), Watzka, Zander – Vujanovic, Fuchs
Goslar: Lauenstein – Halstenberg, Wilking, Scheinpflug, Endres, Uluisik, Kolm (60. Ndjock), Vranic, Fischer, Szweda (75. Markaj), Binder