Hugo van der Goes. Zwischen Schmerz und Seligkeit
Hugo van der Goes (um 1440–1482/83) war der wichtigste niederländische Künstler der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Seine Werke beeindrucken durch ihre Monumentalität und intensive Farbigkeit ebenso wie durch ihre erstaunliche Lebensnähe und emotionale Ausdrucksstärke. Im März 2023, 540 Jahre nach dem Tod des Künstlers, feiert die Berliner Gemäldegalerie eine Premiere: Zum ersten Mal werden fast alle erhaltenen Gemälde und Zeichnungen des Künstlers in einer Ausstellung präsentiert.
In der Gemäldegalerie werden die Werke eines der bedeutendsten europäischen Künstler an der Wende zur Frühen Neuzeit zum ersten Mal nahezu vollzählig zusammengebracht. Van der Goes wusste die Gefühlsregungen seiner Figuren mit größtem Einfühlungsvermögen wiederzugeben – sowohl himmlische Seligkeit als auch irdischen Schmerz. Diese widersprüchlichen Zustände lagen offenbar auch in seinem eigenen Leben eng beisammen. So erscheint der Maler des Spätmittelalters heute noch überraschend modern.