Seen By #19 Hyperstition
Die Ausstellung untersucht den experimentellen philosophischen Begriff Hyperstition und macht ihn zum Ausgangspunkt für neue künstlerische Arbeiten junger Künstler*innen zu spekulativen Themen in Fotografie und Video.
Hyperstition beschreibt sinngemäß Ideen, deren Ausdruck solche Schwingungen freisetzt, dass sie sich ultimativ selbst verwirklichen, ähnlich einer selbsterfüllenden Prophezeiung. Der Begriff wurde erstmals in den 1990ern durch die interdisziplinäre Forschungsgruppe „Cybernetic Culture Research Unit“ (CCRU) in Großbritannien geprägt, deren Mitglieder ihre Erkenntnisse vor allem auf Blogs im Internet veröffentlichten.
Elf Künstler*innen zeigen neun Werke, die teilweise speziell für dieses Ausstellungsvorhaben entstanden sind. Sie beschäftigen sich u. a. mit neuen und alten Gedankenspielen aus Science Fiction und Digitalität wie unserem Verhältnis zu Künstlicher Intelligenz und Computer-Simulationen oder dem Glitch als feministische digitale Utopie. Online und offline werden Orte auf verschiedenen Zeitebenen aufgesucht und wie Zeitkapseln nicht-linear miteinander verknüpft; durch Traum-Zeitreisen oder kollektive künstlerische Prozesse ersonnen. Licht spielt immer wieder eine Rolle sowohl beim Entstehen der fotografischen Werke als auch als medientheoretische Überlegung zum Verhältnis von Fotografie und Zeitlichkeit.