Schon vor der Tür werden wir freundlich von der Servicekraft begrüßt, einige Gäste genießen die Herbstsonne an den hohen Holztischen auf dem Gehweg an der Haltestelle. Drinnen hatten wir rustikale Gemütlichkeit in dunkelbraunem Holz und Dimmerlicht erwartet und werden überrascht: Trotz Holzmöbel wirkt die Einrichtung modern und gemütlich zugleich, die Tische im linken Bereich sind weiß eingedeckt. Wir schlendern nach rechts, in den rustikaleren Gastraum. Während wir auf die Speisekarte warten studieren wir die große Wand mit bremischen Begriffen von „Abschamfiddelt“ über „Plümerant“ bis „Verbaselt“. Während wir unserer jüngsten Begleiterin noch übersetzen, kommt eine weiter sehr freundliche Kellnerin mit den Karten und nimmt unsere Getränkewünsche auf. Ein Hemelinger Weizen (0,3l) für 2,70 Euro, dazu eine große Flasche Wasser (0,75l) für 4,90. Aus der großen Speiskarte, die neben vielen typisch bremischen Gerichten und Fischspezialitäten auch Flammkuchen, Ofenkartoffeln und internationales listet, wählen wir den US-Burger mit Tomaten und Zwiebelscheiben, Salatblatt und hausgemachtem Burger-Dressing, dazu Pommes aus der Tüte (12,50) und Zappelnudeln (Spiralnudeln mit Tomatensoße, 3,50). Von der Tageskarte nehmen wir den Grünkohlteller mit allem drum und dran für 11,50 Euro. Während wir aufs Essen warten wird weiter übersetzt und nach einer angemessenen Wartezeit stehen die Speisen dampfend auf dem Tisch. Die Nudeln für die Kleine sind appetitlich angerichtet mit Karottensalat als Beilage, die Tomatensoße duftet herrlich frisch und sieht auch aus wie hausegemacht. Mit einer süßlichen Note schmeckt sie hervorragend und – zum Glück – sie zappeln ja !wirklich auf der Gabel! Auch der Grünkohlteler kann sich sehen lassen. Die Portion ist reichlich, auch am Kassler, Pinkel und Kochwurst wurde nicht gespart und alles verbreitet ein leckeres Aroma. Auch am Geschmack: rein gar nichts auszusetzen, perfekt abgeschmeckt und deftig. Nur die Bratkartoffeln hätten etwas knuspriger sein dürfen. Kommen wir zum Burger: Ein großer Turm aus leicht angerösteten Brötchenhälften, einem amtlichen Rindfleischburger, Tomaten und Zwiebeln baut sich vor uns auf. Die „Pommes in der Tüte“ werden von einem Tontopf gehalten, Ketchup udn Majo sind separat in einem Schälchen angerichtet. De Pommes sind herrlich knusprig und schmecken schön kartoffelig, der Burger ist auch mit Besteck kaum zu bewältigen, geschmacklich aber ein Volltreffer. Wenn wir unbedingt meckern wollen, würden wir uns ein wenig mehr von der hausgemchten Soße und etwas weniger durchgegrilltes Fleisch wünschen. Aber wir meckern nicht. Wir kommen unbedingt wieder.