Wie die Strandbar entsteht (inkl. Aufbauvideo)

Zum sechsten Mal entsteht mitten an der Elbe ein kleines Stück Urlaub für jeden alltagsgeplagten Magdeburger. Man lässt sich nieder, vergräbt die nackten Füße im Sand, genießt einen coolen Drink und einen wunderschönen Sonnenuntergang über der Elbe.
Doch das Erschaffen dieses Paradieses setzt eines voraus: harte Arbeit und eine logistische Meisterleitung.

Tag 1 – Raus aus dem Winterschlaf

Montagmorgen, 10 Uhr. Mitten auf einem Hinterhof tümmeln sich 15 Handwerker und Bauarbeiter, ein Tieflader und ein riesiger Kran. Ziel: Aufbau der Strandbar. Noch sind es fünf Tage bis zur Eröffnung. Hier, unbemerkt von allem und in einsamer Ruhe hat die Strandbar überwintert. In einem Container verpackt befindet sich alles, was im letzten September abgebaut wurde. Der tonnenschwere Kran muss die „eingeparkte“ Strandbar ganz vorsichtig zwischen den
Mauern hervorheben. Ein kniffliges Unterfangen, denn links und rechts hat der Container nur wenige Zentimeter Spielraum. Vorsichtig und mit viel Gefühl hebt der über 20 Meter hohe Kran den
Container über die Dächer des Hinterhofes. Ein Schlänker zuviel wäre in dem engen Hinterhof eine Katastrophe. In weißen Lettern steht auf dem Container: Gewicht 30 Tonnen.


Video: Lars Frohmüller
Bildquelle: Stefan Deutsch

Das würde die alten Mauern schier zum Einsturz bringen. Doch es geht alles glatt. Der erfahrene Kranfahrer setzt den Container millimetergenau auf den Auflieger. Doch dann die Hiobsbotschaft.
Der Container ist mit dem Auflieger genau fünf Zentimeter zu hoch. „Wir kommen damit durch keine Brücke durch“, sagt Matze, Fahrer des Trucks. Fieberhaft wird nach einer Alternativstrecke gesucht. Nach kurzer Pause fällt die Entscheidung. Die Brücken werden umfahren, der
Weg führt über die Tangente. Der 25 Meter lange Koloss fährt los und zwängt sich durch die engen Gassen des Altbauviertels.
45 Minuten später läuft der Truck endlich an der Elbe ein. Mittlerweile ist der Kran auch schon vor Ort. Ohne weitere Probleme kann der Container endlich abgestellt werden. Die nächsten Stunden des Montag wird der Container entrumpelt und eine Bestandsaufnahme durchgeführt. Sind alle Teile noch vorhanden? Gab es Schäden durch die Überwinterung? „Das ist eigentlich der spannendste Tag von allen für uns. Falls etwas kaputt ist, müssen wir sofort reagieren und Ersatz besorgen“, so Paul Stieger, Organisator des Aufbaus.

Fotos: Stefan Deutsch

Wenige Stunden später kommt das okay: Alles noch da und in guter Verfassung.

Fast gleichzeitig mit der guten Nachricht kommt das wichtigste Utensil der Strandbar: der Sand.
Zwei riesige Transporter bringen den feinen Sand über dessen Herkunft traditionell geschwiegen wird. Insgesamt 350 Tonnen liegen nun direkt an der Elbe.

Tag 2 – Wie siehts hier denn aus?

Am zweiten Tag geht’s sehr früh los. Der Container, der bis jetzt nur als Transportbox diente,
wird wieder hergerichtet. Er bekommt einen neuen Fußboden und ein neues Dach. Er dient nämlich den Sommer über als Bar. „Kleinere Reparaturen gibt es immer, der zweite Tag ist dafür immer komplett eingeplant,“ erklärt Paul.
Am Dienstagabend ist alles wieder hergerichtet, die Jungs liegen gut im Zeitplan.

Tag 3 – Wir bauen die Strandbar

Am Mittwoch nimmt die Strandbar endlich wirklich Gestalt an. Das Podest vor der Strandbar wird gezimmert, alles in Handarbeit. Parallel dazu werden die Palmen aufgestellt und am späten Nachmittag, nachdem alle Anschlüsse für Strom und Wasser ordnungsgemäß verlegt und angeschlossen wurden, wird der Sand verteilt. Langsam kommt Strandfeeling auf, jedoch nur für unseren Fotografen. Das Team der „Mission Strandbar“ rennt und schwitzt ordentlich. Die Technik wird eingebaut, Kühlschränke und Spülen werden installiert, bis spät in die Nacht wird angeschlossen, gehandwerkelt und umgebaut.

Tag 4 – Finetuning

Der vierte Tag steht ganz im Sinne der Dekoration. Der Sand wird geglättet und noch einmal gleichmäßiger verteilt. Die Liegestühle und Strandkörbe kommen aus dem Winterquartier. Auch hier muss wieder einiges ersetzt und repariert werden. Stück für Stück kommen die Bänke an ihren angestammten Platz und die Schirme werden platziert. Man sieht, dass sich über die Jahre eine gewisse Routine einspielt hat. Und in der Pause wird schon mal gelassen Probegesessen.
Nachmittags kommen die Getränke, alles wird eingeräumt. Und dann ist sie fertig.

Mehr als 40 Mitarbeiter aus 6 verschiedenen Firmen haben vier Tage lang Überstunden geschoben,
damit ab dem 26. April der Sommer begonnen werden kann.

Schreibe einen Kommentar