Wie sicher sind sie wirklich? PRINZ griff zu Kneifzange und Hammer – und ja, es hat Spaß gemacht: zehn Fahrradschlösser im Panzerknacker-Test.

So haben wir getestet:
Unser Experte versuchte, die Schließsysteme mit seinen Dietrich-Werkzeugen zu knacken, so wie es auch Fahrraddiebe machen. Für das Schloss an sich kam je nach Größe erst die Kneifzange, dann der Bolzenschneider zum Einsatz. Bei jedem Vorgang haben wir die Zeit gestoppt – denn Langfinger machen sich in der Regel nach drei Minuten erfolgloser Knackerei aus dem Staub.

Kettenschloss – das Starke


Abus Catena 685/75 Shadow (um 25 Euro)
Der erste Versuch ein Treffer: Beim Knacken mit dem Dietrich gibt das Schloss- system schon 24 Sekunden später nach. Kneifzange, Bolzenschneider und Hammer können der Stahlkette dagegen aber nichts anhaben.
Fazit: Für Profidiebe mit dem richtigen Equipment kein Hindernis.


Kryptonite New York Fahgettaboudit (um 90 Euro)
Das Schwergewicht unter den Kettenschlössern ist unkaputtbar. Selbst der Profi scheitert beim Knacken, der Bolzenschneider gibt nach!
Fazit: Supersichere Sache, aber mit extremen fünf Kilo Gewicht nichts für die fröhlich leichte Fahrradtour an den See.

Kabelschloss – der Klassiker


Burg-Wächter (um 5 Euro)
Die simple Schließvorrichtung ist in lächerlichen vier Sekunden geknackt, da freut sich der Profi.
Um das Schloss mit der kleinen Kneifzange durchzuzwicken, braucht es auch nur 31 Sekunden. Den Bolzenschneider haben wir uns dann lieber gleich gespart.
Fazit: Keine gute Wahl, bloß die Finger davon lassen!


Abus Winner 885 (um 27 Euro)
Der Experte hantiert eine knappe halbe Minute mit dem Dietrich, schon springt das Schloss auf. Der Kneifzange hält das Spiralkabel auch nach drei Minuten stand, beim Bolzenschneider ist nach 24 Sekunden Schluss. Das teure Fahrrad wäre wohl aber weg.
Fazit: Besser als die Billigversion, aber eine gute Wahl ist es nicht.

Bügelschloss – das Sichere


OnGuard Bulldog Mini LS 5014 (um 20 Euro)
Unser Fachmann ist sprach- und chancenlos. Sämtliches Werkzeug versagt hier! Selbst der Profi ist überrascht von so viel Widerstand. Schade: Der Bügel ist zu schmal für Laternen oder Baumstämme.
Fazit: Preis-Leistung sind top. Unser Testsieger!


Abus Granit X-Plus 54/160 HB 300 (um 100 Euro)
Nicht zu öffnen! Weder mit dem Profiwerkzeug noch mit dem Bolzenschneider. Hoher Preis, aber gute Qualität.
Fazit: Supersicher, allerdings in der teuren Kategorie.

Mehr Fahrradschlösser im Panzerknacker-Test gibt es auf der nächsten Seite.

Panzerschloss – der Blender


Panzergliederschloss von Inter-Union Technohandel (um 11 Euro)
Knacken mit dem Dietrich? Keine Chance! Das Schließsystem ist zu dem Preis unerwartet gut, schreckt den Fahrraddieb ab. Der Bolzenschneider erledigt die „Panzerglieder“ dafür nach nur
wahnwitzigen drei Sekunden. Mit Schneidewerkzeugen ein Kinderspiel – von wegen Panzer!
Fazit: Nur auf den ersten Blick gut, insgesamt abzuraten.


OnGuard Rottweiler 8026 (um 20 Euro)
Auch dieses Schloss gibt den Versuchen beim Lockpicking nicht nach, ist durch Geschick nicht zu öffnen. In nur vier Sekunden richtet’s aber der Bolzenschneider mit roher Gewalt.
Fazit: In puncto Sicherheit so schwach wie das günstige Schloss. Warum also mehr bezahlen?

Faltschloss – das Flexible


M-Wave F 600 D (um 25 Euro)
Mit seinen Profi- Knack-Geräten kommt der Fachmann nicht weit. Auch die Kneifzange versagt. Der große Bruder Bolzenschneider hingegen
braucht nur eine einzige unglaubliche Sekunde, und das Schloss ist hin.
Fazit: Mit dem richtigen Werkzeug absolut knackbar. Eingeschränkte Sicherheit für dein Rad.


Trelock FS 455 (um 55 Euro)
Nach 54 Sekunden mit einem Spezialdietrich öffnet sich das Schloss. Der Faltrahmen hält aber selbst der brutalsten Werkzeugkraft stand. Der Fachmann attestiert: „Test bestanden, da gut konzipiert.“
Fazit: Fahrraddiebe mit dem entsprechenden Pick-Werkzeug werden trotzdem glücklich – mit deinem Rad.

DER PROFI
Sicherheitsexperte Mathias Schröder hat sein Hobby zum Beruf gemacht: Lockpicking, das professionelle Schlösserknacken. In der Disziplin wurde er sogar schon Deutscher und Vize-Weltmeister. Mit seiner Firma Schröder Sicherheits- und Aufsperrtechnik unterstützt der 29-jährige Hamburger bundesweit Behörden, wie die Polizei und die Steuerfahndung, um Türschlösser und Co. zu öffnen. Für PRINZ ist er vorübergehend zum Fahrradschlossknacker geworden.