PRINZ im Interview: Adrian Grant / Thriller Live

THRILLER – LIVE, die Original-Show über Michael Jackson aus dem Londoner West End kommt nach Deutschland zurück und macht das Originalgefühl der Auftritte und Videos Michael Jacksons live erlebbar.

Wer hatte nicht diese Phase im Leben, wo er sich einmal wünschte einen glitzernden Handschuh zu tragen. Wer hat sich nicht schon mal beim Tanzen in den Schritt gepackt. Wer wippt nicht automatisch beim Beat von „Billie Jean“ mit. Auch PRINZ moonwalkt in letzter Zeit ein wenig mehr durch die Gegend und fand ein nettes Musical über die Musik des King Of Pop.

„Thriller Live“
, eine Produktion aus dem Londoner West End geht schon einige Jahre auf Tour und wir wollten mal fernab vom „Über-Show-Theater“ der Cirque du Soleil Produktionen ein wenig Michael Jackson Feeling erleben.

Die Vorab-Premiere im Berliner Admiralspalast am 14. März – bis auf den letzten Platz ausverkauft. Eine bunte Mischung aus Fans, Familien – Alt und Jung freuen sich auf eine zweistündige Show. Hits über die ersten Erfolge mit den Jackson 5 bis hin zu Songs wie „They Don’t Care About Us“ werden gespielt. Hauptaugenmerk liegt natürlich auf dem Erfolgsalbum „Thriller“, das bisher meistverkaufte Album aller Zeiten. 

Adrian Grant ist der Kopf hinter „Thriller Live“. Adrians Verbindung zu Michael Jackson erstreckte sich über zwanzig Jahre und in dieser Zeit verfolgte er mit Begeisterung, wie der Megastar Millionen von Menschen auf der ganzen Welt in seinen Bann zog. PRINZ wollte mehr über die Entstehung des Musicals und seine Beziehung zu Michael erfahren und sprach mit ihm kurz vor der Premiere!

Erinnerst du dich an den Song oder an das Musikvideo das dich zum Michael Jackson Fan machte?

Ich mochte schon immer die Musik von Michael und seinen Brüdern, aber was mich dann letztendlich wirklich zum Fan machte war, als ich ihn den Moonwalk beim „Motown 25 Special“ machen sah. Seine ganze Performance war elektrisierend und saß auf den Punkt genau, das beförderte Michael von einem Superstar zu einem Megastar.

Du hast 1988 einen Fanclub gegründet und das Fanmagazin “Off The Wall” herausgebracht. Wie bist du auf die Idee gekommen?

Ich wollte schon immer im Entertainment und Media-Bereich arbeiten und suchte nach verschiedenen Ideen und Jobs. Dann sah ich eines Tages so ein Magazin ausschließlich für Prince, den ich sehr mochte, dachte mir dann aber: “Wenn es ein Magazin für Prince gibt, warum dann keines für Michael Jackson?” Also habe ich einen Brief an Sony Music geschrieben und nachgefragt ob sie ein Problem damit hätten, wenn ich ein Michael Jackson Fan Magazin in England veröffentlichen würde. Sie meinten es wäre keines, also besorgte ich einen Computer, ein bißchen Software und begann das Projekt “Off The Wall”.

Später wurde es ja sogar von einem Fan-Magazin zu einem offiziellen Produkt gemacht. Wie kam das dann zustande? Wann hast du Michael getroffen?

Das Magazin wurde alle drei Monate veröffentlicht. Ich sendete immer eine Kopie an Michaels Pressesprecher Bob Jones. Er gab es dann Michael. Ich startete mit 200 Kopien, alles noch in Schwarz/Weiß. Da waren ne Menge Fehler drin, aber die Kopien verkauften sich trotzdem schnell und gut. Nach jeder Ausgabe wurde es besser. Ich druckte in Farbe und bekam gute Kopien der Bilder. Außerdem kamen immer mehr Redakteure dazu.

Im März 1990 durfte ich Michael dann einen Award von unseren Lesern übergeben. Also wurde ich nach Los Angeles eingeladen um ihn im Studio zu treffen, wo er gerade an seinem neuen Album “Dangerous” arbeitete. Michael war hin und weg. Ich verbrachte den ganzen Tag im Studio, hörte Titel des Albums, machte ein Interview für das Magazin und wurde noch zum Essen auf die Neverland Ranch eingeladen. Das war echt der Wahnsinn. Neverland war ein magischer Ort. Dieses Fantasy Land in dieser wunderschönen Kulisse. Egal wohin du geschaut hast, es war einfach wunderschön. Wir spielten Acrcade Games, sahen uns einen Film an und spazierten durch Neverland. Eine tolle Erinnerung.

Natürlich stieg die Popularität des Magazins nach dem Interview. Am Ende hatten wir eine Auflage von 25,000 Kopien und Leser aus ungefähr 47 verschiedenen Ländern.

Du hast 1991 eine “Celebration Show” für Michael veranstaltet. Daraus entwickelte sich später das “Thriller Live” Musical…

Ja genau, “The Annual MJ Celebration” war hauptsächlich ein Event für die Leser des Magazins und Miglieder des Fanclubs mit Sängern und Tänzern, Doppelgängern, Gewinnspielen und sowas. Zur 10. Veranstaltung 2001 war Michael auch zu Gast. Er kam sogar auf die Bühne und sprach vor den 3000 kreischenden Fans.

Da kam ich auf die Idee, eine Show zu machen die ähnlich wie “Mamma Mia” oder “We Will Rock You” erfolgreich sein könnte.Die erste Version von “Thriller Live” entstand 2006. 2007 gingen wir dann mit Flying Music auf Tour.

Wieviel Tänzer und Sänger stehen auf der Bühne und wie habt ihr sie ausgewählt?

Die Show hat 10 Tänzer, fünf Sänger, inklusive einem kleinen Jungen, der den jungen Michael spielt. Dazu sechs Musiker und ein Team von 21 Leuten. Jeder der anderen vier Sänger porträtiert eine bestimmte Seite von Michael.  Die Zuschauer sollen auf eine Reise durch Michaels Musik mit verschiedenen Charakteren gehen. Wir haben sogar eine Sängerin die Songs wie “The Way You Me Feel” oder “Blame It On The Boogie” interpretiert. Die Songs, die Michaels “sexier side” zeigen.

Wir wollten auf keinen Fall imitieren, aber Michaels Präsenz und Gefühl und Hingabe einfangen. Das war nicht ganz so einfach. Wir haben viele Monate nach geeignten Sängern gesucht. Aber mit Gary Lloyd und John Mayer ein fantastisches Team zusammengestellt.

Michael war bei deinem 10. Fantreffen, hat er denn auch “Thriller Live” gesehen?

Leider nein. Er wollte sich die Show anschauen, wenn er in London seine “This Is It” Konzerte gibt, aber dazu ist es ja leider nicht mehr gekommen. Seine Brüder haben die Show aber schon oft gesehen.

Hast du die Show nach Michaels Tod verändert?

“Thriller Live” war schon immer eine Tribute Show, die Michaels Musik feierte. Sein Tod änderte nichts an dem Konzept. Natürlich geht man heutezutage mit einem anderen Gefühl in die Vorstellung.

Wird es jemals noch einmal ein Phänomen wie Michael Jackson geben?

Ach die Musikindustrie hat sich seit den 80er Jahren so sehr geändert. Michaels Status begann sich zu formen, seit er mit 11 Jahren mit den Jackson 5 erste Nummer 1 Hits landete. Das ist heute nicht mehr möglich. Innerhalb von 15 Minuten kann man entscheiden ob du berühmt bist oder nicht. 15 Minuten sind wichtiger als 15 Jahre harte Arbeit.

Vielen Dank und viel Erfolg auf der Tournee!

Neben seiner Arbeit für Jackson war Adrian über 15 Jahre lang im Künstlermanagement tätig, leitete eine Plattenfirma und produzierte eine Vielzahl von Veranstaltungen, darunter auch Gospel Singer of the Year. Er ist zudem ein erfahrener Autor, Künstlerischer Leiter und Verleger und hat für einige der englischen Topmagazine, darunter Elle, Heat und FHM, gearbeitet sowie seine eigenen Titel Urban Image und Blink publiziert. 

THRILLER – LIVE hat seit 2009 allein in Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie in Frankreich 500,000 Besucher elektrisiert. Weltweit ließen sich 2,5 Millionen Zuschauer in 32 Ländern von THRILLER – LIVE mitreißen. Im Londoner West End, dem Ort seiner Uraufführung, feierte das Bühnenspektakel im Lyric Theatre am 30. Januar dieses Jahres sein fünfjähriges Jubiläum und über eine Million Zuschauer. Nun ist das Musical wieder unterwegs in Deutschland.

Die Tourdaten:

14.-17.03.2014 – Berlin Admiralspalast
19.03.2014 – Bielefeld Stadthalle
20.-23.03.2014 – Essen Colosseum Theater
25.03.2014 – Freiburg im Breisgau Rothaus Arena
26.03.2014 – Stuttgart Porsche Arena
09.04.2014 – Köln LANXESS Arena
10.-11.04.2014 – Mannheim Rosengarten
12.04.2014 – Hamburg CCH 1
13.04.2014 – Bremen Musical Theater
15.-20.04.2014 – Frankfurt Alte Oper
20.05.-01.06.2014 – München Deutsches Theater 

 

 

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