Das sind die Top-Trends der Berlin Food Week 2016

PRINZ war als Medienpartner der Berlin Food Week im Kraftwerk in Mitte vor Ort und hat sich nach den Top-Trends der Food-Messe umgeschaut.

Am ersten Oktoberwochenende startete die Berlin Food Week mit einer Besuchermesse rund um Food, Kochen und Genuss im Kraftwerk Berlin. Vor allem kleine lokale Manufakturen mit ihren noch recht jungen Produkten präsentierten sich im Späti Deluxe im House of Food vor den rund 20.000 Besuchern. Wir waren als Medienpartner vor Ort und haben uns nach den Top-Food-Trends umgeschaut.

1. Algen

Ob als Nudeln, Pesto oder Algenschips – die Lebensmittelbranche hat Algen inzwischen auch hierzulande als Nahrungsquelle entdeckt. Was in Asien oder sogar Irland längst als vollwertiges und vielseitiges Nahrungsmittel gilt, ist jetzt in Deutschland im Kommen. Der Vorteil der Alge: Sie ist reich an Vitaminen und Mineralien, dafür arm an Gluten und Kohlenhydraten und obendrein noch vegan. Und: Algen stehen in der Natur in großen Mengen zur Verfügung – bis jetzt nahezu ungenutzt.

Die Firma Seamore hat ihr Produkt I Sea Pasta  auf der Messe vorgestellt: Nudeln, gemacht aus Algen, die wild im Meer vor der Küste Irlands wachsen und in Form und Konsistenz ähnlich der Tagliatelle auf dem Teller landen. Die Pasta ist etwas würziger als die aus Mehl, Eiern und Öl, der typisch-meerige Geschmack kommt jedoch nur dezent durch.

Ähnlich ist es beim Algen-Pesto, das die dänische Firma Nordisk Tang mit nach Berlin gebracht hat: Das Pesto schmeckt sehr würzig und insbesondere die vegane Variante nur wenig fischig, es gibt aber auch Sorten mit stärkerer maritimer Note. Das Pesto eignet sich als Brotaufstrich oder zu Pasta – lecker!

An der Alge als Nahrungsmittelressource bedienen sich außerdem die Macher von kulau. Neben den Naturprodukten der Kokospalme setzen sie auf Bio-Trockenalgen aus den Gewässern der galizischen Atlantikküste Spaniens und verarbeiten sie zu Chips, Meeressalat oder Spaghetti.

2. Wachmacher

Ein großes Thema in der Getränkebranche sind Wachmacher: neue, spannende Produkte wie Säfte, Liköre oder Kakao mit koffeinhaltigen Zutaten, optimierte Zubereitungsarten, die mehr aus dem etablierten Produkt herausholen oder gar ein vermeintliches Abfallprodukt, das für die Herstellung eines vollwertigen Genussmittels benutzt wird. Dabei sind vor allem Produkte im Vormarsch, die eine Alternative zu Kaffee oder Cola bieten.

Überzeugt hat uns zum Beispiel die Kombination aus Apfelschorle und Mate, die sich als Berliner Mätchen auf der Food-Messe vorgestellt hat. Die naturtrübe Apfelschorle aus Direktsaft von Streuobstwiesen gemischt mit grünem Matetee aus Brasilien kommt ohne Zuckerzusatz aus und ist absolut lecker! 

Koawach, bekannt geworden durch die VOX-Sendung „Die Höhle der Löwen“, kombiniert Kakao mit Guarana – heiße Schokolade mit Wacheffekt. Der Vorteil an Guarana ist, dass der belebende Effekt auf den Körper nicht in einer stark ansteigenden und dann schnell wieder absteigenden Kurve verläuft, sondern die Wirkung länger anhält.

Einen ähnlich Effekt erzielen die Macher von 5Cups mit ihren Tea-Shots, die durch die besondere Zubereitungsart unter Druck eine ganz neue Koffein- oder vielmehr Teein-Wirkung erzielen. Das heiße Wasser wird dabei mit Druck, ähnlich wie bei einer Espresso-Maschine, durch die Blätter des Schwarzen Tees gepresst, wodurch ein stärkerer Tee erzielt wird, dessen Wachmacher-Effekt länger anhält als beispielsweise bei Espresso.

Am erfreulichsten finden wir aber, dass Produkte wie selosoda der Kaffeekirsche zu einem positiven Image verhelfen. Die Kaffeekirsche, also die Hülle der Kaffeebohne, gilt eigentlich als Abfallprodukt und hat als „Kaffee der armen Leute“ einiges aufzuholen. Dabei enthält die Kaffeekirsche genauso viel Koffein wie die Bohne und bietet in Form von Tee oder Limo vielfältige Möglichkeiten. selodosa bietet mit ihrem ungesüßten (!) Erfrischungsgetränk eine fruchtig-herbe Alternative zu koffeinhaltigen Erfrischungsgetränken. Kurzum: Eine Möglichkeit aus vorhandenen Ressourcen mehr rauszuholen, in Zeiten von Lebensmittelverschwendung – top!

3. Craft-Spirituosen

Kleine Manufakturen, Liebe zum Detail und kreative Konzepte: Das kennen wir schon vom Craft Bier, nun lässt sich ein ähnlicher Trend bei den Spirituosen beobachten. Egal ob Gin, Wodka, Likör oder handabgefüllte Brände – vieles wird in Handarbeit hergestellt, Entstehungsgeschichten von Produkten, die mit Sätzen wie„Damals, als sich die Kisten in meinem WG-Zimmer stapelten…“ werden häufig erzählt. Aus den WG-Zimmern sind kleine Manufakturen geworden, „Mehr Genuss statt Kopf in‘ Nacken!“ könnte das gemeinsame Mantra von Herstellern wie Abyme Vodka, CO’PS KaffeelikörBelsazar Vermuth, Heiland Bierlikör und Co. sein.

Auffällig ist dabei auch der Verpackungstrend hin zu Vintage-Apotheker-Fläschchen. Hübsch sehen sie ja aus, diese rundlichen Fläschchen. Denn klar: Hier wird kein billiger Alkohol verkauft, sondern Elixiere!

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