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Reisen und Umweltschutz – verträgt sich das?

Wohin am Wochenende? Ins Theater, ins Kino und mal wieder richtig schön essen gehen? Wie wäre es mit einem Ausflug in die Region – oder eine Drei-Tages-Tour mit dem Flieger in ein beliebtes Urlaubsgebiet? Spätestens bei der letzten Idee meldet sich bei umweltbewussten Zeitgenossen das Gewissen. Kann man es noch verantworten, mit dem Auto oder gar mit dem Flugzeug zu verreisen, wo man doch weiß, welche Umweltschäden diese Verkehrsmittel verursachen?

Schädliche Emissionen von Autos und Flugzeugen 


Kondensstreifen malen interessante Muster an den Himmel. Ein Zeichen, dass dort reger Flugverkehr herrscht. Große Airlines berichten erfreut von steigenden Passagierzahlen, und auf vielen Autobahnen und Hauptverkehrsstraßen sind lange Staus mittlerweile zum einem gewohnten Bild geworden. Gleichzeitig berichten internationale Beobachtungen über eine deutliche Zunahme der weltweiten CO2-Emissionen. Dann lieber doch keine Flugreise, beschließt der umweltbewusste Zeitgenosse und bringt vorsichtshalber sein Auto zur Abgasuntersuchung in die Werkstatt.

Weckruf durch den Dieselskandal


Seit durch den Dieselskandal ruchbar geworden ist, dass Abgasfilter nicht halten, was sie versprechen, hat sich die schöne Illusion vom umweltfreundlichen Auto buchstäblich in Luft aufgelöst. Im Gegenteil: Der Schadstoffausstoß der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, die auf allen Straßen rund um den Globus unterwegs sind, ist alarmierend.
Weil die tatsächlichen Emissionswerte ihrer Automobile deutlich höher sind, als die Messgeräte den Prüfern anzeigen, wurde der VW-Konzern in den USA zu Strafzahlungen in Höhe von einigen Milliarden Dollar verdonnert.

In Deutschland führte eine Musterfeststellungsklage dazu, dass Besitzer von betroffenen Audi-Modellen 15 Prozent ihres Kaufpreises als Entschädigung zurückbekamen. Diese Entschädigung erhielten jedoch nur Audi-Besitzer, die sich an der Musterfeststellungsklage beteiligt hatten. Der Rest, wie auch die Besitzer anderer Automarken gingen zunächst leer aus. Doch damit müssen sie sich nicht zufriedengeben. Es gibt erfahrene Fachanwälte, die für sie in den Ring steigen, um vor Gericht Entschädigungen für den Schaden zu erstreiten, den der Abgasskandal ihnen zugefügt hat.

Umweltfreundliche Alternativen


Die Zahl der Fälle, bei denen die Anzeige der Schadstoffwerte am Fahrzeug manipuliert wurde, ist so groß, dass die Justizbehörden in aller Welt noch einige Jahre lang damit beschäftigt sein werden. Eine technische Lösung, die verhindert, dass Verkehrsmittel weiterhin die Luft verschmutzen, ist nach wie vor noch nicht in Sicht.

Für jeden, der sich nicht an der allgemeinen Luftverschmutzung beteiligen will, engt das die Auswahl seiner Ausflugs- und Urlaubsziele deutlich ein. Genau genommen müsste man zu Hause bleiben; es sei denn, man macht sich mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln auf den Weg, zum Beispiel mit der Bahn. In Berlin ist das kein Problem, denn die Top-Ziele in Berlin sind nahezu alle gut mit den Berliner Verkehrsbetrieben erreichbar. Sportliche Typen fahren mit dem Rad und erfüllen damit gleich auch noch das tägliche Soll für ihr Fitness-Programm. 

Ohne Flugticket viel Neues entdecken


Aber auch weitere Touren sind möglich, ohne dadurch den CO2-Wert in der Luft zu erhöhen. Denn in Deutschland kommt man mit der Bahn überall hin, wo es schön ist. Es gibt viele Regionen, die einen Besuch wert sind, weil sie viel zu bieten haben, zum Beispiel herrliche Wanderwege für die ganze Familie. Sie sind durch den Boom der billigen Flugtrips an die Urlaubsstrände dieser Welt nur etwas in Vergessenheit geraten.

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