„Tag des deutschen Bieres“ am 23. April: Feucht-fröhliche Ausflugsideen rund ums kühle Blonde

Kaum jemand ist so verrückt nach Bier wie die Deutschen: Dass hinter der Liebe zu Hopfen und Malz mehr steckt als Fußball, Oktoberfest und Karneval, zeigt sich am „Tag des deutschen Bieres“ am 23. April.  Mit Bezug auf die Verordnung des Reinheitsgebots vom 23. April 1516 erinnert der Aktionstag an die jahrhundertealte Tradition des Bierbrauens in Deutschland.

Diesen Tag hat tripz.de zum Anlass genommen, sich auf die Suche nach den spannendsten Orten rund um den begehrten Gerstensaft in Deutschland zu begeben. Elf feucht-fröhliche Ausflugstipps auf den Spuren deutscher Bierkultur, die Lust auf die Zeit nach dem Lockdown machen, seht ihr hier:

Tipp #1: Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan: Die älteste Brauerei der Welt

Seit dem Jahr 1040 wird in der ehemaligen Klosterbrauerei Weihenstephan in Freising Bier gebraut – fast 1.000 Jahre Brauereitradition machen die heutige Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan also zur ältesten, noch bestehenden Brauerei der Welt. Was damals ein überlebenswichtiges Grundnahrungsmittel war, hat sich heute zum vielfältigen Genussprodukt gemausert – 16 verschiedene Sorten des  Weihenstephaner Biers werden heute angeboten. Bei einer Führung können Besucher nach dem Lockdown die beeindrucke Geschichte der Brauerei Weihenstephan entdecken.

Tipp #2: Oberfranken oder „Bierfranken“: Region mit den meisten Brauereien

Frisches Bier an jeder Ecke: Weltweit die höchste Brauereidichte gibt es in Oberfranken. Hier kommen mehr als 200 Brauhäuser auf eine Million Einwohner – kein Wunder also, dass die bayerische Region liebevoll auch „Bierfranken“ genannt wird. Rein rechnerisch fährt man hier alle sechs Kilometer an einer Brauerei vorbei. Die Gemeinde Aufseß im oberfränkischen Landkreis Bayreuth erhielt 2001 sogar einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde: Auf eine überschaubare Zahl von rund 1.500 Einwohnern kommen ganze vier Brauereien. Entdecken lässt sich die bierreiche Gegend am besten bei einer Bierwanderung. Durch die vielseitige Landschaft der Fränkischen Schweiz führt etwa der „Brauereienweg“ an den vier Weltrekord-Brauereien in Aufseß vorbei.

Tipp #3: Schlossplatzbrauerei Köpenick: Die kleinste Brauerei Deutschlands

Mitten auf dem Schlossplatz von Berlin Köpenick ist mit der Schlossplatzbrauerei die kleinste Brauerei Deutschlands zu finden. Gebraut wird in dem winzigen Brauhaus nach dem Motto „Bier mit Geschichte“: Die Betreiber haben es durch jahrelange Forschung geschafft, historisch relevante Biere originalgetreu nachzubrauen und so ein Stück Biergeschichte zu bewahren. Verköstigt werden können die Fassbiere im Taproom der Brauerei. Das besonders beliebte, süß-fruchtige „Babylonische“-Bier, dessen Ursprung circa 6.000 Jahre zurückgeht, ist auch in Flaschen erhältlich. Prost!

Tipp #4: Da ist Me(e)hr drin: Bier von Deutschlands bekanntester Insel

Die nördlichste Inselbrauerei Deutschlands befindet sich auf Sylt. Dort wo sonst VIPs und Möchtegern-Celebrities um die Wette Austern und Champagner schlürfen, gehen Alexandro Pape und seine Frau Filiz andere Wege. In der Sylter Meersalz Manufaktur in List produzieren die beiden nicht nur Sylter Meersalz, sie brauen aus dem reinen Nordseewasser-Kondensat, das bei der Meersalzherstellung entsteht, auch echtes Sylter Bier. Die täglich gewonnenen 500 Liter verteilen sich auf die Sorten „Watt Blondes“, „Watt Dunkles“, „Watt‘n Pale Ale“ und „Watt Malziges“ – da ist richtig „Watt“ drin.

Tipp #6: Biergenuss auf der Zugspitze: Deutschlands höchster Biergarten

Sich nach einer anspruchsvollen Wanderung mit einem erfrischenden Bier zu belohnen geht nirgendwo besser als auf der Gipfelalm der Zugspitze in Deutschlands höchstem Biergarten. Im Freien sitzend, genießen die Gipfelstürmer auf 2.952 Metern ihre wohlverdiente Maß mit Blick auf ein beeindruckendes Alpenpanorama. Dazu gibt es natürlich ganz traditionell alpine Spezialitäten von Weißwurst bis Kaiserschmarrn. Wem der Aufstieg zu Fuß zu anstrengend ist, nimmt einfach die Bergbahn bis zum Zugspitzengipfel.

Tipp #7: Social Beering von Berlin bis Chemnitz

Wie man beim Kauf von süffigen Hopfensaft nachhaltig die Welt verbessern kann, machen die Gründer von der sozialen Biermarke „Quartiermeister“ aus Berlin-Kreuzberg vor. Seit 2010 werden pro verkauftem Liter Bier zehn Cent an soziale und kulturelle Projekte gespendet, um sich für eine bunte und lebenswerte Nachbarschaft einzusetzen. Bis heute unterstützte das Social Business und der Verein Quartiermeister e.V. über 160 Projekte mit mehr als 180.000 Euro. Wer mag, wird Vereinsmitglied und entscheidet mit, wohin die Gelder fließen. Auch die sächsische Stadt Chemnitz investiert in Social Beer: Guido Günther und seine Mitstreiter stellen in der Reichenbrander Brauerei seit 2019 ihr „Kiez Bräu“ her. Das Stadtteilbier mit drei Sorten soll soziale Projekte im Chemnitzer Szeneviertel Brühl fördern.

Tipp #8: „Längste Theke der Welt“: Die Düsseldorfer Altstadt

Wer auf der Suche nach der „längsten Theke der Welt“ eine tatsächliche Schankwirtschaft vermutet, liegt leider daneben. Gemeint ist mit dem Sprichwort die Düsseldorfer Altstadt: Mit über 250 Bars und Kneipen, die sich hier aneinanderreihen, ist das urige Viertel in der Nordrhein-Westfälischen Landeshauptstadt eine gefühlt endlose Theke für Bierliebhaber. Ein Muss für Besucher der Partymeile ist, original Düsseldorfer Altbier zu probieren. Am besten geht das in einer der zahlreichen Hausbrauereien, die überall in der Altstadt zu finden sind. Achtung: In Düsseldorf besser beim obergärigen Alt bleiben und kein Kölsch, die Bierspezialität aus dem rivalisierten Köln, bestellen – das könnte sonst zu Unmut führen.

Tipp #9: Der größte Biermarkt der Welt in Darmstadt-Eberstadt

Wie wäre es mal mit einem Bier aus China? Neben allen deutschen Bieren, die das Herz begehrt, führt der Getränkemarkt Maruhn in Darmstadt-Eberstadt auf 1300 Quadratmetern auch Biersorten aus aller Welt sowie zahlreiche weitere Getränke-Kuriositäten. Die Liebe für internationales Bier geht in der Firmengeschichte des Familienunternehmens weit zurück: Mit einem Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde durfte sich das Geschäft schon 1974 als „größter Biermarkt der Welt“ bezeichnen. Gute Neuigkeiten für neugierige Bier-Connaisseurs auf der Suche nach internationalen Gerstensaft-Spezialitäten: Der Getränkemarkt Maruhn hat auch im Lockdown geöffnet.

Tipp #10: München: Die Bier-Stadt der Superlative

Dass München für Bier-Liebhaber wahrlich kein Geheimtipp ist, ist bekannt. Dennoch: Nirgendwo lässt es sich besser „Einen heben“ als hier. Allein auf dem Oktoberfest werden jährlich mehr als sieben Millionen Maß getrunken, im größten Biergarten der Stadt, dem königlichen Hirschgarten, finden rund 8.000 Menschen Platz und insgesamt soll es hier mehr als 1.000 Biergärten geben. Auch sonst geht es der Münchner Bierkultur bestens: Neben den sechs Oktoberfestbieren von Hofbräu bis Augustiner gibt es in der bayerischen Landeshauptstadt zahlreiche kleinere Brauereien und Craft Beer Breweries. Von „Isarkindl“ über „Broy“ bis „Hopfmeister“ revolutionieren junge Marken, die man bei einem München-Besuch unbedingt probieren sollte, die Bierlandschaft der Stadt.

Tipp #11: Kreative Bierbrauerei als Erfolgsrezept in Hamburg

Die Kehrwieder Kreativbrauerei aus Hamburg-Harburg und ihr Braumeister Oliver Wesseloh gehören zu den Champions der deutschen Craft-Bewegung. Als Gründungsmitglied des Vereins Deutsche Kreativbrauer e.V. wird alles darangesetzt, das leckeren Hopfen-Malz-Getränk so bodenständig und umweltschonend wie möglich herzustellen. Die Brauanlage schweißte Wesseloh aus alten Milchtanks zusammen, die mit Ökostrom betrieben werden. Automatisiert läuft hier nichts: Per Hand wird der Malzsack in die Mühe geschüttet, die Dampfventile geöffnet und die Flaschen kontrolliert, bis diese durstige Bierfans erreichen. Außerdem ist Kehrwieder Umweltpartner der Stadt Hamburg und unterstützt soziales und gesellschaftliches Engagement. So viel Hingabe erhält allerhand Lob: Einige Auszeichnungen wie zum Beispiel als „Beste Brauerei Deutschlands“ oder für das „Bestes alkoholfreie Bier des Jahres“ konnten bereits eingeheimst werden, die für die hohe Qualitätsanerkennung dieser kreativen Bierbrauer sprechen.

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