Das „Bistecca“ ist ein Restaurant im gemütlichen Business- Look, aber mit Sicherheit nichts für Vegetarier. Einem Publikum von Banker bis IT-Spezialist bietet der Kellner zwar tagesaktuell auch frische Seezunge oder Pasta an. Aber wer ins Restaurant am Glückauf-Kino geht, will letztlich nur eines: Fleisch essen. Opulent breitet die Speisekarte die Spitzenprodukte der internationalen Fleischproduktion aus: von den USA und Argentinienen bis nach Irland, Australien und Asien, vom Rip-Eye-, TBone- und Rumpsteak bis zum Filet. Absolutes Highlight: ein Filet vom berühmten japanischen Wagyu-Rind, das ohne Beilagen mit 79 Euro zu Buche schlägt.

Wir wiederstanden dieser Versuchung und bestellten Filet und Rumpsteak vom US-Beef. Keine Frage: Die Produktqualität ist erstklassig. Warum wir trotzdem nicht das Gefühl hatten, das Gold der amerikanischen Fleischproduktion zu essen? Das „Bistecca“ verliert das Spiel auf dem Nebenplatzen. Beilagen wie das getrüffelte Püree und der warme Speck- Kartoffel-Salat, Grillgemüse und gemischter Salat schmecken einfach zu konventionell, um die Rechnung letztlich zu rechtferigen. Vorspeisen wie die Rinderkraftbrühe mit Filetstücken und Gemüse oder das in Schalotten, Kapern und Cognac marinierte Rin- dertartar sehen auf dem Teller gut aus. Aber bei Steakgewichten von 200 bis 500 Gramm braucht man sie nicht wirklich.