Asmara

Ein paar kleine Änderungen, und schon sieht der kegelbahnhafte Gastraum aus wie eine ostafrikanische Garküche. Der Raum ist schmal, bunt, laut und von wundervollen Gerüchen druchzogen. Mebrat Tesfay hat das Ex-Caps vor kurzem übernommen und es in eine eritreische Botschaft verwandelt: Ihr Bruder, der Lion ist unser Ambassador of African Culture! Ich probiere zunächst den unglaublich leckeren und süßen Honigwein Mes, was ein Fehler ist. Es hat frühsommerliche 25 Grad und in meinem Kopf tanzt sofort ein Brummkreisel um sich selbst. Vielleicht war ich gerade deshalb so empfänglich für das sinnliche Essvergnügen im „Asmara“. Die Gerichte werden auf dem landestypischen Injera, einem Fladenbrot aus Sauerteig, serviert. Darauf befindet sich in meinem Fall Kilwa Begih, fein gekochtes Lamm, das in Eritrea-Butter gebraten wurde, Zwiebeln und Pepperoni. Ein milder Eintopf, den ich buchstäblich verschlinge, da ich auf Besteck verzichte.

Interessant ist der Geschmack der selbst gemachten Butter aus Schmalz und verschiedenen Gewürzen, die dem Eintopf auf Brot einen speziellen Geschmack verleiht, den es so nur in der äthiopischen und eritreischen Küche gibt. Leider waren außer mir nicht viele Gäste im Lokal. Ich prophezeihe: Das ist nur eine Frage der Zeit, angesichts der gebotenen Qualität und der Herzlichkeit der Gastgeberin. Der Lion muss noch kräftig die Werbetrommel schlagen.

Asmara
Jakobstraße 34
90402 Nürnberg
Map data © OpenStreetMap contributors, CC-BY-SA
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