Aumer’s La Vie

Noch immer versprüht das Restaurant den Charme eines Geheimtipps. Unauffällig schmiegt es sich an den Rand der Straße der Menschenrechte. Ganz im Gegensatz zur Küche des noch jungen, aber mittlerweile gereiften Kochs Andreas Aumer. Seine Kreationen verdienen stärkstes kulinarisches Rampenlicht. Das zeigt bereits das Ceviche von der Jakobsmuschel mit Orange, Tomate und Liebstöckel. Das perfekte Spiel aus Säure, Schärfe und den Kräuteraromen ist eine Gaumenfreude, wie ich sie lange nicht erlebt habe. Als Hauptgericht serviert Andrea Herteis Pommersches Färsen-Entrecôte mit Essigkarotten und Malzcreme. Rustikaler und bodenständiger als das Ceviche, von bestem Fleisch und erneut einer zarten Säurenote geprägt. Dazu eine Präsentation, die dem benachbarten Germanischen Nationalmuseum zu Ehren gereicht.

Aumer hat seinen Stil ausgefeilt. Er setzt auf ein harmonisches Mundgefühl und verzichtet auf allzu kuriose Kombinationen. Er bringt seine Gerichte auf den Punkt und gibt ihnen den letzten Kick mit einer Säure von Zitronen oder Essig. Natürlich kann er auch süß, die Schokoladen-Crème Brûlée mit Basilikumsorbet ist zum Knieerweichen gut. Dass dieser Koch hoch begabt ist, war uns von Anfang an klar. Jetzt sind wir sicher, dass er auf seinen Michelin-Stern nicht mehr lange warten muss.

Aumer’s La Vie
Kartäusergasse 12
90402 Nürnberg
Map data © OpenStreetMap contributors, CC-BY-SA
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