Es hat sich einiges getan seit unserem letzten Besuch bei Berina Jäger. Und das obwohl es noch nicht so lange her ist. Zwischenzeitlich hatte Jäger die Kochprofis im Haus. Drei Tage lang haben sie versucht, das Restaurant umzukrempeln, die Chefin hat aber nicht alles zugelassen. „Den neuen Namen finde ich okay, aber sie wollten die Schnitzel von der Karte nehmen. Da war ich anderer Meinung.“ Gut so, denn die Schnitzel sind nach wie vor den Ausflug in Nürnbergs Norden wert. Dünn und saftig, mit leckerer Panade versehen, gehören sie zu den besten, die in der Stadt zu bekommen sind. Das kurze Küchengastspiel von René Pohland in Berinas Küche hat deutlich Spuren hinterlassen. Er hat ihr nach dem Kochprofis-Besuch geholfen, die Karte auf Vordermann zu bringen.

Mein argentinisches Rinderrückensteak mit Peperoni-Haselnusshaube, verschiedenen Dips, kleinem Salatbouquet und Kartoffelgratin mit geröstetem Ingwer (15,40 Euro) beeindruckt. Die Aromen sind gewagt und gekonnt kombiniert, das Fleisch perfekt gebraten und unter der pikanten Haube ein Gedicht. Einzig die Dips halte ich für überflüssig. Die spannende Koexistenz der Everybody’s-Darling-Schnitzel und den Aromexperimenten könnte eine erfolgreiche Zukunft haben. Muss sie auch, denn sehr viel war bei meinem Besuch am Freitagabend nicht los. Halb so wild, schließlich war die Kochprofis-Folge zum Zeitpunkt des Tests noch nicht ausgestrahlt. „Berinas Restaurant“ bleibt mit neuem Namen und Programm ein stilvolles Restaurant für die kleine Abwechslung im Essensalltag.