Die „Casa Madrid“ wollte umziehen – von der Rüttenscheider Straße ins ehemalige „Leibgericht“ an der Hufelandstraße. Leider klappte alles dann doch nicht so schnell wie geplant: Zuerst um einige Wochen, dann noch einmal um ein paar Tage musste die Wiedereröffnung verschoben werden. Aber jetzt ist er an der neuen Adresse angekommen: der lässig rustikale Charme, der das Lokal schon an der Rü zum Klassiker machte. Als Restaurante, Cervezeria und Bar de Tapas passt die „Casa Madrid“ einfach ideal zu einem schönen Abend mit netten Leuten.

Was das Kneipenrestaurant stets auszeichnete: die exzellente, spanisch-mediterrane Küche. Daran ändert sich durch den Umzug nichts. Im Gegenteil: Es ist schon etwas länger her, dass wir so abwechslungsreiche, teils wirklich ausgefallene Tapas aßen. Mit Kleinigkeiten wie Lachsfilet in Zitronenpfefferkruste an Mangosalat mit Wasabi-Mayonnaise oder Jakobsmuscheln auf Salat von Belugalinsen sprengt die Speisekarte den Rahmen des Alltäglichen. Und all das sieht auf den Tellern genau so köstlich aus, wie es anschließend schmeckt. Das gilt auch für den gratinierten Ziegenkäse auf Rucola, der dem Tomaten-Mandel-Pesto die besondere Note verleiht.

Was allerdings gesagt werden muss: Diese Nobel-Tapas spielen in der gehobenen Euro-Zone und helfen allenfalls gegen den kleinen Hunger. Wer richtig satt werden will, sollte vorsichtshalber auf eines der Hauptgerichte zurückgreifen. Ansonsten erinnert ein Abend im „Casa Madrid“ nicht nur über den Namen, sondern auch auf der Rechnung schnell an die spanische Hauptstadt.

Tapas 3-9,80