So wenig wie Patron Ugo selbst biedert sich auch sein Lokal an. Mit Fotografien von Stars aus dem Rom der sechziger Jahre und der dazu passenden Musik, spiegelt sein kleines Restaurant genau seine Vorlieben. Erst seit vier Monaten ist das Lokal in Maceris Hand und irgendwie wirkt es, als hätte es nie etwas anderes an dieser Stelle gegeben. „Das Besondere ist unsere römische Küche. Nicht einfach italienisch. Römisch,“ betont Maceri während er gerade Weißbrot für seine Gäste aufschneidet. Seine Gerichte bestechen durch ihre geschmackliche Klarheit. Neben Kutteln mit Bohnen und Panzerotti mit Spinat, spielen Pasta und Antipasti nur noch Nebenrollen. Die Karte beschränkt sich auf wenige Spezialitäten. Ergänzt wird sie jedoch durch einige Tagesgerichte auf der Schiefertafel. Montag bis Samstag. Jeden Tag anders.

Dementsprechend frisch schmeckt der Oktopus, der auf einem Salatbett aus Rucola und Mangold serviert wird. Und mit den Ricottaravioli an Kirschtomaten zeigt der Italiener, dass es seine Küche versteht, große kulinarische Inszenierungen aus banalen Drehbüchern zu entwickeln. Es geht wie in seinen Lieblingsfilmen um Liebe. Und um Wein. Ob aus Sizilien, Sardinien oder den Abruzzen, Maceri kann sie alle beschreiben. Den Wein kann man nicht nur bei ihm trinken, sondern auch für daheim kaufen. Aber guter Wein braucht eine Dramaturgie. Da sollte man sich doch überlegen, ob man die Flasche nicht am besten gleich am Tisch von Impressario Ugo öffnen lässt.