„Freu Dich! Du bist in Spanien“, möchte man sich selbst beim Betreten des „El Bar“ in Johannis zuflüstern. Karminrote Wände, Kerzenschein, uriges Holz und iberische Devotionalien an den Wänden machen das fiese Novemberwetter vergessen. Padrón Saschas von väterlichen Furchen geprägtes Dauerlächeln tut sein Übriges: „Setz Dich erstmal. Wie wäre es mit einem trockenen Sherry?“ Gute Idee. Der leichte Likörwein ölt die Kehle für die Tapas-Bestellung.

Doch die komplimentiert Sascha mit Nonchalance und „Ähmpfählunge des Hauses“ weg. Zunächst ringen eine genial gewürzte Schafskäse-Paprika-Paste und gekonnt abgeschmeckte Aioli um die Gunst unserer Gaumen. Top! Auch der mit Basilikum und Pinienkernen marinierte Manchego- Käse mit Serrano und Oliven schmeckt vollmundig. Sascha kümmert sich trotz rappelvoller Bar und orientierungslosen Amis am Nachbartisch aufopfernd um alle Gäste. Wir bestellen bei ihm alle typischen Klischee-Tapas, die uns so einfallen: Er bringt südiberisches Grillgemüse, Datteln im Speckmantel, Pimientos mit Meersalz und ein Schälchen voll dampfender Paella an den Tisch. Und die spanische Reispfanne kriegt einen Orden. Gambas, Gemüse und Gewürze harmonieren total. Rund 3 bis 4 Euro kostet eine Tapa. Super Preis-Leistung!